Neujahrsempfang in Stadthalle

In diesem Jahr kamen zum ersten Mal auch Gäste aus Leuven.

Neujahrsempfang in Stadthalle
Foto: woi

Neuss. Die kleine Figur des „Meester Jan“ wurde von den meisten Gästen beim Neujahrsempfang kaum wahrgenommen, dabei hätte man die Plastik, die Bürgermeister Reiner Breuer als Geschenk aus der belgischen Stadt Leuven bekam und gestern mit in die Stadthalle brachte, zu den Hauptakteuren zählen können.

Denn die Figur, deren Original von einem Leuvener Turm alle 15 Minuten mit Glockenschlag die verrinnende Zeit gliedert, steht auch für das gemeinsame Projekt Friedensglockenspiel, für das Breuer die Werbetrommel rührte.

Reiner Breuer, Bürgermeister

Dass die Neusser — Bürgerschaft, Politik und Verwaltung — das neue Jahr mit einem Konzert der Deutschen Kammerakademie am Rhein in der Stadthalle beginnen, hat Tradition. An der möchte Reiner Breuer festhalten.

„Ich möchte aber auch neue Akzente setzen“, sagte Breuer, der vor Jahresfrist die Frage gestellt hatte, ob es nicht andere Formen geben kann, auf das neue Jahr anzustoßen. Die Antwort gab er sich selbst und stellte dem Hörerlebnis einen offiziellen Empfang voran.

Das Angebot wurde angenommen, denn die erstmals ausgegebenen Platzkarten verhinderten einen frühen Ansturm auf die besten Plätze. Der hatte in den Vorjahren dafür gesorgt, dass die meisten Gäste im Sauseschritt durch das Foyer hasteten und wirkliche Gespräche erst in der (kurzen) Pause aufkamen. Kehrseite der Medaille:

Trotz Lautsprecheranlage konnte sich Breuer mit seinem Grußwort kaum gegen das allgemeine Volksgemurmel durchsetzen. Unter den Gästen waren erstmals Leuvens Kulturdezernentin Denise Vandevoort und der Carilloneur (Glockenspieler) Luc Rombouts. Beide treiben auf belgischer Seite das Projekt Friedensglockenspiel voran. Zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges soll dieses Carillon, das auch durch die Schuld von Neusser Landwehrsoldaten im August 1914 vernichtet worden war, wieder erklingen. Neuss hat zugesagt, eine der beiden größten Glocken zu stiften. „Kontostand“ bisher: 4000 Euro.

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