Neue Kita entsteht an der Erftstraße

Vier Gruppen soll die neue Tagesstätte haben. Durch ein Investorenmodell fallen für die Stadt Kaarst keine Baukosten an.

Neue Kita entsteht an der Erftstraße
Foto: dpa

Kaarst. Die Stadt Kaarst errichtet auf einem Grundstück an der Erftstraße — am „Park and Ride“-Parkplatz, dort, wo sich derzeit die BMX-Anlage befindet — eine neue Kindertagesstätte mit vier Gruppen. Das hat der Stadtrat jetzt mit großer Mehrheit so beschlossen. Überraschend daran ist nicht die Tatsache an sich: Dass in Kaarst dringend Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen besteht und ein weiterer Neubau nötig ist, hat die Politik bereits im Februar erkannt. Neu ist vielmehr, dass das Projekt im Rahmen eines sogenannten Investorenmodells ausgeschrieben wird. „Diese Entscheidung“, sagt Jugenddezernent und Erster Beigeordneter Sebastian Semmler, „wurde ganz bewusst vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage getroffen.“

Der Clou ist: Wird nach dem Investorenmodell vorgegangen, fallen bei der Stadt keine Ausgaben für die Errichtung des Gebäudes an. Vielmehr baut und unterhält eine juristische Person des privaten Rechts — der Investor — Grundstück und Kita-Gebäude. Ein Träger mietet dieses dann an, die Stadt leistet Zuschüsse und zieht dann die Beiträge ein.

Für Sebastian Semmler ist das Investorenmodell das Modell der Zukunft für Kaarst. „Genauso wollen wir zum Beispiel auch beim Bau des Jugendzentrums in Vorst vorgehen“, sagt er. „Sogar für den Ausbau der Gesamtschule in Büttgen wäre das eine Überlegung, wobei so ein Schulbau eine ganz andere Größenordnung ist. Das ist in der Politik nicht unumstritten, trotzdem wollen wir eine solche Möglichkeit prüfen, damit wir am Ende wissen, worüber wir sprechen.“

Fünf unterschiedliche Standorte hat die Verwaltung für die Errichtung der neuen Kita in den Blick genommen. Als Standort Nummer eins kam ein etwa 2410 Quadratmeter großes Grundstück in der Kaarster Innenstadt, westlich der Straße „Am Schulzentrum“, infrage. „Von der Lage her hätte es gut gepasst“, sagt Semmler. Die Vergabe eines Erbbaurechts sprach allerdings dagegen. Auch Standort Nummer zwei — am Stichweg Heinrich-Hertz-Straße, östlich Pasteurstraße — schied aus diesem Grund aus.

Standort Nummer drei im Kaarster Osten, an der „Langen Hecke, Im Rottfeld“, fiel ebenfalls durch. Dort hätte dem Investor ein insgesamt rund 7300 Quadratmeter großes Areal zur Verfügung gestanden, in das er die Kita hätte einorufdnen können. Schlussendlich lautete das Urteil aber: „Zu weit ab vom Schuss“. Die Variante „Erftstraße, Ostseite“ — im Kreuzungsbereich Erftstraße/Neersener Straße, westlich der Feuerwache Kaarst — wurde abgelehnt, weil eine Behinderung einer Fortentwicklung des Feuerwehrstandortes befürchtet wurde.

Das jetzt ausgewählte Grundstück liegt zwar ebenfalls im Kreuzungsbereich, allerdings auf der anderen Seite, im Neubaugebiet der Heinz-Klever-Straße. Es ist zirka 2400 Quadratmeter groß, der Kita-Bau wird zwischen rund 800 und 900 Quadratmeter Platz brauchen. „Dieser Standort ist sowohl vom Ortsteil Kaarst als auch vom Ortsteil Holzbüttgen aus gut zu erreichen“, sagt Sebastian Semmler. „Und für die BMX-Anlage finden wir einen Ausweichplatz“, verspricht der Erste Beigeordnete.

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