Neue Chance fürs Wohnen am Hagelkreuz

Da ein Umzug des Schützenplatzes vom Tisch ist, könnte das lange Zeit geplante Neubaugebiet nun doch kommen.

Grevenbroich. Das Aus für die Kirmesplatzverlegung von der Graf-Kessel-Straße zum Hagelkreuz — die Katholische Kirche will sich laut der Stadt von dem Areal nicht trennen — wurde auch in Dormagen aufmerksam registriert. „Damit kommt unserer Projekt wieder in Fahrt“, erklärt Christoph Zufelde. Der Makler ist für das Unternehmen Massivbau Peters aktiv. Die Dormagener Firma plant auf dem Areal des ehemaligen, zum Teil bereits abgerissenen Reiterhofs Flahs an der Lindenstraße, ein Neubaugebiet mit einem Mehrfamilienhaus, zwölf Reihenhäusern sowie zwei Doppelhaushälften.

Das Baugebiet würde dem Eingang zur Grevenbroicher City ein neues, attraktiveres Gesicht geben, doch jahrelang kam das Projekt nicht voran. Nun schöpft Christoph Zufelde neue Zuversicht. „Der Grund für die Verzögerung, die geplante Verlagerung des Schützenplatzes, besteht nicht mehr. Wir hoffen daher, dass es jetzt zügig weitergehen wird“, sagt er.

Seit mehreren Jahren befindet sich das das Neun-Millionen-Euro-Projekt bereits in der Planung. Der Bebauungsplanentwurf war bereits, wie Zufelde erklärt, im Dezember 2014 fertig. Doch dann wurde es still um das Bauvorhaben. Der Flächennutzungsplan für ein größeres Areal zwischen Lindenstraße und Eisenbahntrasse sollte künftig als Wohngebiet statt wie bislang als Mischfläche ausgewiesen werden. Dies ist laut Zufelde eine Voraussetzung für das Bauprojekt. Dafür wurden unter anderem Untersuchungen zum Lärmschutz etwa mit Blick auf Bahn und Straßenverkehr, nötig. In diesem Zusammenhang stellte sich vor zwei Jahren eine neue Frage: Wie würde sich die Ausweisung als Wohngebiet beim Schallschutz auswirken, wenn der Schützenplatz auf der großen Freifläche am Hagelkreuz errichtet würde? Die Politik beauftragte die Verwaltungen, die Folgen zu untersuchen. Laut Stadtverwaltung waren umfassende Messungen und Berechnungen erforderlich. Sie hat ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Die Schalluntersuchungen und eventuellen Maßnahmen sind nun, zumindest was den Kirmesplatz angeht, offensichtlich nicht mehr nötig. „Wir erwarten jetzt, dass die Änderung des Flächennutzungsplans zügig vollzogen wird“, erklärt Zufelde. „Wir haben von der Stadt erste Signale in diese Richtung erhalten.“ Allerdings sind noch planungsrechtliche Hürden zu nehmen. Der Flächennutzungsplanänderung müsste der Beschluss des Bebauungsplans folgen, damit Massivbau Peters den Bauantrag stellen kann. „Wir hoffen, das wir mit dem Bau 2018 starten können“, sagt Zufelde. Von der Grevenbroicher Stadtverwaltung war zu dem Thema gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

Auf dem Gelände des Baugebietes steht jedenfalls schon ein Kran bereit. „Die übrigen Gebäude reißen wir ab, wenn das Projekt weitergeht“, kündigt Zufelde an. In dem Baugebiet an der Lindenstraße soll das Mehrfamilienhaus mit etwa 16 barrierefreien Wohnungen entstehen. Über eine Stichstraße sollen die übrigen Häuser, die durch das Unternehmen vermarktet werden, erreichbar sein.

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