Neu: Einkaufen auf dem Kirchplatz

Die Piusgemeinde veranstaltet den Markt im Stadionviertel.

Neu: Einkaufen auf dem Kirchplatz
Foto: Anja Tinter

Neuss. Wer im Stadionviertel frische Lebensmittel einkaufen möchte, der muss dafür zumindest dienstags nicht mehr ins Auto steigen. Denn einmal pro Woche bauen auf dem Platz an der Piuskirche neun Marktbeschicker (zur Premiere waren es elf) ihre Stände auf — gestern geschah dies zum ersten Mal. Das neue Angebot startet gleich von null auf Rang zwei im gesamtstädtischen Vergleich. „Nach dem Markt auf dem Münsterplatz ist er der größte in der Stadt“, sagt Uwe Neumann, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, das die Piusgemeinde als Veranstalter tatkräftig unterstützt.

Viele Wünsche dürften in Anbetracht der Angebotsvielfalt nicht offen bleiben. So gibt es nicht nur Fisch, Fleisch, Gemüse, Käse und Backwaren, sondern auch Blumen und sogar getrocknete Früchte und Nüsse aus aller Welt. Sogar ein Gläschen Sekt am knallroten Kaffeemobil von Axel Küppers, den die Neusser nicht nur vom Münsterplatz, sondern auch vom Schützenfest kennen, ist dienstags an der Piuskirche möglich. „Ich hoffe, dass der Markt gut angenommen wird. So etwas läuft am besten durch Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt der 62-Jährige.

Auch Heinz Eyckeler ist für erfahrene Markt-Besucher aus dem Rhein-Kreis ein bekanntes Gesicht. Auf dem Münsterplatz sei der 53-Jährige immer wieder von Kunden angesprochen worden, die im Stadionviertel wohnen. Dabei wurde mehrfach der Wunsch nach Einkaufsmöglichkeiten für frische Lebensmittel in der näheren Umgebung geäußert. „Dann haben wir Marktbeschicker uns zusammengesetzt und haben uns letztendlich auf den Dienstag festgelegt“, sagt Eyckeler, der in der Woche an sieben verschiedenen Standorten im Rhein-Kreis aktiv ist.

Günstig: Allein durch die Messe dürfte der Markt, der von 7 bis 14 Uhr geöffnet ist, dienstags automatisch eine sichere Kundenfrequenz haben. Das freut auch Marktbeschicker Mosli Asli. „Die ersten Rückmeldungen sind wirklich super. Schön, dass hier so viel angeboten wird. Bei Dienstagsmärkten in anderen Städten sind oft nur zwei oder drei Händler zu finden“, sagt der 38-Jährige.

Für vier Wochen stellt die Kirchengemeinde den Marktbeschickern den Platz kostenlos zur Verfügung. Nach dieser Zeit wollen die Betreiber nach Angaben von Uwe Neumann eine erste kleine Bilanz ziehen. „Wir müssen zunächst schauen, wie die Resonanz ist“, sagt Holger Lachmann, Beigeordneter für Recht, Sicherheit und Ordnung, der hinzufügt: „Es wäre für das Viertel eine Bereicherung, wenn wir den Markt etabliert bekommen.“

Uwe Neumann kann der neuen Versorgung einen weiteren positiven Aspekt abgewinnen: „Sowohl die Beschicker als auch die Nutzer kommen aus dem Umfeld. Umweltfreundlicher geht’s nicht.“

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