Museum zeigt Fotos von Linda McCartney

85 Bilder der Fotografin werden ab dem 5. April in Grevenbroich zu sehen sein. Sie zeigen die Stars der Sechziger von ihrer privaten Seite.

Grevenbroich. Linda McCartney war die Frau von Beatle Paul. Und an seiner Seite spielte sie Keyboard bei den legendären Wings. Linda McCartney war aber auch eine gefragte Fotografin, die in den 60er Jahren die Größen der Musikwelt porträtierte. 85 Original-Bilder der Künstlerin, die 1998 mit nur 58 Jahren starb, werden ab dem 5. April im Grevenbroicher Museum zu sehen sein. Dort gibt es dann ein Wiedersehen mit Jimi Hendrix, Janis Joplin, den Beatles und allen anderen Helden der Flower-Power-Generation. „Diese Ausstellung passt zu unserem Haus, das für seine vielen Musikreihen bekannt ist“, sagt Thomas Wolff vom städtischen Kulturteam.

Thomas Wolff, Archivar im städtischen Kulturamt

Der Archivar hat den Kontakt zu den Sammlern Ina Brockmann und Peter Reichelt in Hamburg geknüpft und sie für eine Ausstellung in der Schlossstadt gewinnen können. „Das wird ein Highlight“, ist sich Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack sicher. Nicht nur wegen der Bilder der berühmten Fotografin. Sondern auch wegen des Rahmenprogramms, das gleich zu mehreren (Live-) Ausflügen in die Welt der Sixties einladen wird. Der Durchbruch als Fotografin gelang der geborenen Linda Eastman im Jahr 1966 bei einer Pressekonferenz der Rolling Stones. „Sie hatte sich heimlich mit einer Kamera eingeschlichen und immer wieder auf den Auslöser gedrückt“, erzählt Pelzer-Florack.

Das Bild eines sich breitbeinig im Freizeit-Modus räkelnden Brian Jones kam bei Beatles-Manager Brian Epstein so gut an, dass er die Fotografin für weitere Aufträge verpflichtete. Linda Eastmans Bilder dokumentieren die 60er Jahre, jedoch abseits des Klischees von Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll. „Sie hat sensible Porträts und melancholische Momentaufnahmen von den Größen einer Ära geschaffen — das war ihre Stärke“, sagt Thomas Wolff. Die Ausstellung in Grevenbroich wird sämtliche Ikonen dieser Zeit präsentieren — von den Beatles über die Stones bis hin zu den Beach Boys oder The Who. Sein Lieblingsbild hat Stefan Pelzer-Florack bereits ausfindig gemacht: Es ist ein Foto des jungen Paul McCartney, der seine kleine Tochter Mary warm in seine Lederjacke verpackt hat. „Eine sehr private Aufnahme“, sagt der Kulturamtsleiter: „So wie alle Bilder von Linda McCartney.“ Die Ehe mit dem Beatle markierte gleichzeitig auch das Ende ihrer Karriere als Fotografin — als Frau eines Promimenten erhielt sie keine Aufträge mehr.

Mit dem Rahmenprogramm geht es am 7. April los, wenn die Beatles-Tribute-Band „A Hard Day’s Night“ im Museum spielen wird. Stefan Pelzer-Florack intoniert darüber hinaus am 19. April die Hits der 60er Jahre, bevor die Bergheimer Sängerin Angela Lentzen am 28. April mit dem Programm „Oh Lord, won’t you buy me“ in die Villa Erckens kommen und mit ihrer Band nicht nur Titel von Janis Joplin spielen wird. Am 19. Mai ist die Gruppe „Flying Circus“ zu Gast im Museum.

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