Mehr als 400 Kontrollen bei Waffenbesitzern

Etwa 32 000 angemeldete Schusswaffen gibt es im Kreis. Die Aufbewahrung wird überprüft.

Rhein-Kreis Neuss. Zehn Jahre sind vergangen, seit der Amoklauf von Erfurt mit 17 Toten das Land erschütterte.

Wie am Mittwoch berichtet, hat sich aus diesem Anlass die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mahnend an die Öffentlichkeit gewandt: Die Zahl der Waffenkontrollen, so hatte es der GdP-Landeschef Frank Richter erklärt, reiche nicht aus; es fehle einfach an Personal.

Im Rhein-Kreis Neuss haben knapp 10 000 Personen mit Genehmigung etwa 32 000 Schusswaffen, der ganz überwiegende Teil der Waffenbesitzer ist in Sportschützenvereinen organisiert.

Die Kontrolle, ob die Bestimmungen der Waffen-Aufbewahrung auch eingehalten werden, übernehmen vor allem die 45 Bezirksbeamten im Kreis. Sie absolvierten 2011 — nach Voranmeldung — mehr als 400 Hausbesuche, sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Statistisch erfasst wurde das nicht, es habe aber eher noch mehr Kontrollen gegeben. Nur einige Verstöße fielen den Polizisten auf.

Im Kreis wird damit noch mehr kontrolliert als etwa in Bereich des Polizeipräsidiums Wuppertal-Solingen-Remscheid mit 37 000 gemeldeten Schusswaffen: Dort gab es nur zehn Hausbesuche, in Mönchengladbach wurde auf entsprechende Kontrollen vor Ort ganz verzichtet.

In der Kreispolizeibehörde gibt es zudem ein eigenes Sachgebiet „Waffenwesen“. Vier Beamte beschäftigen sich mit nichts anderem, und bei Bedarf, so Arnold, werden sie von Kollegen aus anderen Sachgebieten unterstützt.

„Das, was wir tun, ist wirklich zielführend“, sagt Arnold. Künftig soll dennoch die das schriftliche Nachweisverfahren intensiviert werden: So muss zum Beispiel die Rechnung für den Waffenschrank vorgelegt werden.

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