Mehr als 200 Interessenten für das Service-Wohnhaus der Johanniter

Die Einrichtung soll künftig 18 Wohnungen inklusive ambulanter Tagespflege bieten. Das Richtfest war gestern äußerst gut besucht.

Mehr als 200 Interessenten für das Service-Wohnhaus der Johanniter
Foto: Woitschützke

Kaarst. Dichtes Gedränge herrschte gestern beim Richtfest für das neue Johanniter-Haus II an der Straße Ober‘m Garten. Helfer trugen zusätzliche Tische und Stühle herbei und der Duft von Grillwürstchen und frisch gebackenen Waffeln in Verbindung mit kühlen Getränken ließ schon fast Volksfestatmosphäre aufkommen. Einrichtungsleiterin Rosel Band zeigte sich in ihrer Begrüßungsansprache überwältigt von der Menge der Besucher und freute sich über das große Interesse. Sie war stolz und glücklich, neben dem Johanniter-Stift (klassisches Seniorenwohnheim) und dem Johanniter-Haus I für schwer dementiell erkrankte Menschen mit dem dritten Haus die Angebotspalette noch einmal erweitern zu können.

„Wir bieten Ihnen 18 Wohnungen mit Service-Plus-Wohnen an, das die Selbstständigkeit in Sicherheit gewährleisten soll“, erklärte sie. Zusätzlich übernimmt Logos, eine Tochtergesellschaft der Johanniter, im Erdgeschoss eine ambulante Tagespflege für 16 Gäste. „Dem Alter mehr Leben und dem Leben mehr Alter geben“, fasste Band zusammen.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus hob die Möglichkeiten der neuen Lebensformen im Alter hervor. „Eine neue Ära des betreuten Wohnens ist angebrochen: Die Menschen umsorgt zu wissen ist sehr gut!“ Im Wort „betreut“ stecke das Wort „Treue“ — sie sah diesen Begriff als sehr positiv besetzt an. Nienhaus dankte allen Beteiligten und wünschte dem Bau ein unfallfreies Ende bis zur Eröffnung im Januar 2018.

Für den stellvertretenden Landrat Hans-Ulrich Klose ist der Neubau eine „moderne Heimstatt“. Bauherr Gerd Jansen — er sponserte Speisen und Getränke — erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge vor 15 Jahren, als sich auf dem brach liegenden Gelände nur Gänse tummelten. „Jetzt haben wir hier die ideale Verbindung von Selbstständigkeit und Betreuung“, sagte er.

Mehr als 200 Interessenten haben sich bereits gemeldet. Wegen des morgendlichen Regenwetters war die Besichtigung einer Musterwohnung nicht möglich. Waltraud Belgo war mit ihrer Betreuerin Gertrud Hoffmann gekommen. „Ich interessiere mich sehr für eine Wohnung“, sagt sie. Auch für Hildegard Mertsch wird die Bewältigung der 94 Stufen bis zu ihrer aktuellen Wohnung immer schwieriger und sie möchte gerne umziehen. Ihre Schwiegertochter Michaela fügte hinzu: „Ich frage auch schon mal — für meinen Mann und mich.“ Paul und Lindtrud Stern wohnen noch im eigenen Haus. „Aber lange geht das nicht mehr“, meinten sie.

Am Infostand herrschte dichtes Gedränge. Die ausliegende Adressenliste füllte sich rasch. René Stephan Birx, Prokurist der Johanniter Seniorenhäuser, bezeichnete Kaarst als „Magneten“ für die Johanniter. „Das große Interesse zeigt, wie gut die geleistete Arbeit und wie hoch der Bedarf ist“, erklärte er. Pfarrerin Annette Marianne Begemann segnete nach einer kleinen Andacht alle Anwesenden und wünschte dem neuen Haus viele offene Türen für Begegnungen.

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