Lerngruppe Weckhoven bleibt, Hort Oberstraße vor Schließung

Verwaltung will 29 Kinder aus dem Hort in den OGS ihrer jeweiligen Grundschulen unterbringen.

Neuss. Die Verunsicherung war groß, die Politik, vor allem die SPD, fuhr schweres Geschütz gegen die Verwaltung auf: Im Streit um den Fortbestand des sozialpädagogischen Hortes an der Oberstraße und der Lern- und Spielgruppe in Weckhoven schlugen die Wogen hoch. Am Freitag nun stellte Sozialdezernent Stefan Hahn für die Verwaltung fest: Die Lern- und Spielgruppe in Weckhoven bleibt bestehen.

Anders als zunächst vorgesehen habe die Verwaltung erkannt, dass eine Auflösung „keinen Sinn machen würde“. Da 13 der 15 Kinder von der Kyburg-Grundschule kommen, wäre diese Grundschule mit der Inklusion einer so großen Gruppe in der OGS (offene Ganztagsschule) überfordert. „Das Thema ist erledigt“, so Hahn am Freitag.

In dem Hort an der Oberstraße sei die Sachlage anders, sagte der Sozialdezernent. Grundsätzlich stehe die Verwaltung dazu, „Spezialeinrichtungen“ für besonders förderbedürftige Kinder zu schließen und im Zuge der Inklusion diese Kinder in der OGS der jeweiligen Grundschule zu integrieren.

Die 29 Kinder an der Ober-straße gingen auf 13 Grundschulen: fünf von ihnen in die „Brücke“, in die bei der inklusiven OGS am besten aufgestellten Grundschule in der Stadt, wie Hahn sagt. Somit bliebe für die anderen Grundschulen nur die Aufnahme der Hort-Kinder in die OGS in Einzelfällen.

Sei die Aufnahme dieser Kinder nach Einzelgesprächen geklärt, werde die Verwaltung dem Schulausschuss Ende April vorschlagen, den Hort Oberstraße zum Sommer aufzulösen. Er soll dann in eine Kita mit U-3-Plätzen umgebaut werden.

Hahn bezog auch Stellung zum Streit um das Verfahren. Die Verwaltung habe im Januar beschlossen, beide Einrichtungen zu schließen, entsprechende Briefe an die Eltern wurden verschickt. Nach „menschlich sehr beeindruckenden“ Gesprächen mit den Eltern jedoch habe die Verwaltung in Sachen Weckhoven umentschieden.

„Weckhoven zu erhalten, ist richtig, und die Umwandlung des Hortes in eine Kita ist es auch“, sagte Hahn. Und er sagt auch: Inklusion kann nur gelingen, wenn Schulen und OGS anders aufgestellt seien — „personell und in den Köpfen“.

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