Laura Mertens ist Sportlerin des Jahres

Die Ringerin und Fechter Max Hartung erhielten für ihre Leistungen die Sportauszeichnung.

Dormagen. Das Interview mit Paul Wischeidt, das Moderator Marc Pesch führte, war ein Fingerzeig darauf, aus welcher Disziplin Dormagens Sportler des Jahres diesmal kommen würde. Wischeidt war vor 50 Jahren der erste Olympiateilnehmer der Stadt, trat 1968 in Mexiko an und vier Jahre später auch in München — im Fechten. Und da war es keine ganz große Überraschung, dass bei der diesjährigen Sportlerehrung im TSV-Center als Max Hartung vom TSV Bayer aufgerufen wurde — zumal der Säbelfechter 2017 in Tiflis/Georgien Europameister geworden war, die Auszeichnung zum Sportler des Jahres deshalb nahelag.

Erik Lierenfeld, Bürgermeister

Laura Mertens ist Sportlerin des Jahres
Foto: salz

Bei Europameisterschaften hatte im vergangenen Jahr auch Laura Mertens überzeugt. Die Ringerin vom AC Ückerath sicherte sich in Novi Sad/Serbien Rang drei und wurde dafür nun mit der Auszeichnung Sportlerin des Jahres belohnt. Darüber hinaus galt der Beifall der rund 250 Zuschauer, die bei der Ehrung für einen würdigen Rahmen sorgten, 44 weiteren Männern und Frauen aus Dormagen, die 2017 in diversen Disziplinen, vom Handball bis zum Minigolf, herausragende sportliche Leistungen erzielt hatten.

22 Mal holten Athleten aus Dormagen im vergangenen Jahr Gold bei Deutschen Meisterschaften, drei Mal gelang das bei Europa- beziehungsweise Weltmeisterschaften. Er freue sich, dass die „Sportstadt“ weiterhin so erfolgreich sei, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld: „Sport hat bei uns einen hohen Stellenwert.“ Damit das so bleibe, investiere die Stadt in diesem Jahr mehr als drei Millionen Euro in die örtlichen Spielstätten. Der Verwaltungschef, der seit anderthalb Jahren selbst aktiv Sport betreibt und in dieser Zeit sagenhafte 40 Kilogramm abgespeckt hat, rief dazu auf, sich Sportvereinen anzuschließen. Denn nur so hätten Talente die Chance, in die Spitzenklasse aufzusteigen.

Max Hartung und Laura Mertens wollen sich dort noch möglichst lange halten. Beide haben die Olympischen Spiele 2020 in Tokio im Blick. Hartung ist dann 30 Jahre alt, „danach werde ich wahrscheinlich andere Prioritäten setzen“, meinte er. Mertens, die dem Ringertraining alles unterordnet, will sich vorsorglich die Zeit der Wettkämpfe in Japan frei halten, um gegebenenfalls teilnehmen zu können. „Unmöglich ist nichts“, sagt sie selbstbewusst.

Die Sportlerehrung bot Zuschauern und Aktiven (von denen die zu Ehrenden nahezu vollständig erschienen waren) mehr als zwei Stunden gute Unterhaltung. Pesch führte souverän durch ein buntes Programm, das neben Gesprächen mit verschiedenen Sportlern auch Vereinspräsentationen und Showelemente beinhaltete. Speechless, die Jugendtanzgruppe des TSV, zeigte Streetdance, die Tischtennisspieler des TTC Dormagen präsentierten ungewöhnliche Varianten ihrer Sportart, Jan Soencksen von „Convoy Exceptionell“ führte Clownerien mit Hund und beim Seiltanz vor.

Ein Höhepunkt war der Auftritt von vier jungen Männern, die sich Hyperhook nennen. Sie boten eine Mischung aus akrobatischen Sprüngen mit Anleihen aus der Kampfkunst und ernteten dafür besonders viel Applaus. Insgesamt machte es die Mischung, dass der Abend gelang. Der Mix kam jedenfalls offensichtlich gut an. Kaum ein Besucher verließ das TSV-Sportcenter vorzeitig.

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