Kulturprojekt "Arbeitsplatz Kunst": Besucher hatten kreisweit freien Eintritt in 148 Ateliers

Arbeitsplatz Kunst war am Wochenende Thema.

Rhein-Kreis Neuss. 148 Künstler öffneten am Wochenende beim Kulturprojekt "Arbeitsplatz Kunst" ihre Ateliers und erlaubten den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen. Diese Aktion kommt im Rhein-Kreis Neuss offenbar gut an: Nachdem sich Meerbuscher Künstler im vergangenen Jahr erstmalig beteiligt hatten, schloss sich in diesem Jahr Dormagen an.

Besucher und Künstler profitieren von diesem Angebot, denn anders als zu einer Galerieausstellung finden auch Kunstneulinge den Weg und damit Kontakt zu den Werken.

"Die meist gestellte Frage war die nach dem Material", erzählte die Neusser Bildhauerin Carola Eggeling. In ihrer Werkstatt im Neusser Atelierhaus an der Hansastraße wartete sie am Samstag und Sonntag geduldig auf Besucher, denn mal betraten mehrere gleichzeitig den Raum, dann eine zeitlang niemand. Auch die Interessen waren unterschiedlich. Suchte der eine gezielt das Gespräch, so huschten andere nur kurz durch den Raum, ohne sich näher mit den Arbeiten oder der Künstlerin zu befassen. Darin liege gerade der Reiz, meinte Carola Eggeling. "Ich finde jeden, der zu mir kommt, interessant. Und hinter jeder Frage steckt Interesse, das durch meine Arbeiten geweckt wurde."

In den Wartezeiten waren die Künstler im Atelierhaus trotzdem nicht allein. Ein schneller Gang über den Flur ermöglichte einen Besuch beim Kollegen, wie es die Porzellankünstlerin Renate Königs tat.

Auch einige Galerien und der Dormagener Kunstverein Galeriewerkstatt lockten mit mehreren Künstlern unter einem Dach. Dort herrschte reger Besucherverkehr, anders als bei manchem abseits gelegenen Atelier.

In allen Ateliers herrschte am Samstag weniger Betrieb als in den Jahren zuvor, stellte die Malerin Juliane Kreienbaum fest. Sie hatte es sich mit Tee, Kuchen und Snacks im Freundeskreis nett gemacht.

Wer in den Künstlerateliers echte Schaffensatmosphäre suchte, wurde meistens enttäuscht. Die Räume waren aufgeräumt und mit vielen Werken dekoriert worden. Einen Zugang zu den Werken, dem Arbeitsprozess oder dem Kunstschaffenden konnten Gäste trotzdem gewinnen.

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