Kreis Neuss: Dycker Weinhaus - Brandnacht scheint vergessen
Gastronomie: Nach dem schweren Brand vor knapp einem halben Jahr wird das Weinhaus im Juli wiedereröffnet.
Rhein-Kreis Neuss. Der Schreck im vergangenen Dezember saß tief. Der komplette Dachstuhl des Dycker Weinhauses wurde in der Nacht zum 4.Dezember ein Raub der Flammen. Zwei Personen wurden durch die Rauchgase leicht verletzt. Als Ursache stand schnell ein technischer Defekt fest. Am Tag danach stand Michael Naß, der mit seiner Schwester Sabine das Traditionsrestaurant unweit des Schlosses Dyck betreibt, fassungslos in den Trümmern des denkmalgeschützten Gebäudes, das bereits seit 1648 ein Gasthaus ist.
Ein knappes halbes Jahr später erinnert nichts mehr an den verheerenden Großbrand. Das Dach wurde vollkommen neu aufgerichtet, inklusive Gebälk. "Die Wiederaufbauarbeiten fingen bereits wenige Tage nach dem Brand an", berichtet Naß. Nachdem die Trümmer des Dachstuhls abgetragen worden waren, errichteten Dachdecker auf einem Gerüst ein Flachdach über der Baustelle, um das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert vor der Witterung zu schützen. Naß: "Natürlich hat der strenge Winter die Arbeiten verzögert. Aber wir liegen ganz gut im Zeitplan." Denn abgeschlossen sind die Aufbauarbeiten noch nicht, deren Kosten Naß auf einen "hohen sechsstelligen Bereich" schätzt. Sie wurden von der Versicherung übernommen.
Die Koordination zwischen Denkmalpflege und Brandschutzauflagen gestaltete sich schwierig. "Auch beim neuen Dachstuhl mussten wieder Strohpuppen verwendet werden", sagt der Gastronom. Mit Lob für seine Mitarbeiter und Freunde spart Naß nicht: "Alle haben direkt nach dem Brand mit angepackt und Kollegen haben zugesehen, dass möglichst keine Veranstaltung, die im Dezember im Dycker Weinhaus vorgesehen war, abgesagt werden musste."
Naß ist zuversichtlich, dass noch im Juli die Wiedereröffnung gefeiert werden kann. Als Termin hat er bereits den 3. oder den 17.Juli im Auge. "Ein Brandschutzgutachten steht noch aus. Sobald das vorliegt, werden wir auch einen Termin festlegen können."
