Kita-Neubau in Allerheiligen reicht nicht aus

Auch weiterhin fehlen Betreuungsplätze für kleine Kinder.

Neuss. Manch ein Besucher mochte es kaum glauben: Am Dienstag feierte die neue Kindertagesstätte mit integriertem Jugendzentrum am Henselsgraben in Allerheiligen Richtfest. Die ersten Überlegungen zu dem Bau, der vom Bauverein errichtet und von der Lebenshilfe betrieben wird, hatte es bereits vor elf Jahren gegeben. Dabei steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen im Neubaugebiet in Allerheiligen immer weiter, da dort vor allem junge Familien ein Zuhause finden.

„Allerheiligen hat sehr, sehr viele Kinder“, erklärte Lebenshilfe-Vorsitzende Angelika Quiring-Perl. Entsprechend reicht die Kapazität der neuen Kita nicht aus, um den Bedarf zu decken. „Die zwei Gruppen des provisorischen Kindergartens an der Holbeinstraße bleiben deshalb zunächst bestehen“, sagte Sozialdezernent Stefan Hahn. „Wir gehen davon aus, dass wir sie fortführen müssen.“

In der neuen Kindertagesstätte finden vier Gruppen Platz. Eine davon soll integrativ sein, so dass zehn nicht behinderte und fünf behinderte Kinder betreut werden können. In den drei anderen Gruppen stehen 18 Plätze für die Betreuung von Unter-Dreijährigen sowie 42 Plätze für Über-Dreijährige zur Verfügung. Diese neuen U3-Plätze wurden laut Hahn bereits in die Statistik der Stadt eingerechnet, so dass bis zum 1. August 2013 weiterhin 500 Plätze fehlen, um den angestrebten Versorgungsgrad von 43 Prozent zu erreichen.

3,3 Millionen Euro investierte der Neusser Bauverein in die neue Kindertagesstätte. Das L-förmige Gebäude verfügt über zwei Geschosse und eine nutzbare Fläche von 1200 Quadratmetern. Davon entfallen 820 Quadratmeter auf den Kindergarten. 400 Quadratmeter werden für ein Jugendzentrum genutzt, das die derzeit provisorisch genutzte Halle am Henselsgraben ersetzen wird. 40 bis 80 Jugendliche können laut Stadtjugendpflegerin Ann Christin Kaup künftig die Einrichtung nutzen.

Das Jugendzentrum soll vom Kindergarten getrennt werden, damit beide Gruppen ihre Ruhe haben. Dafür sorgte Architekt Benedikt Stahl auch beim Entwurf des Gebäudes. Beide Teile sind über eine Brücke verbunden, ansonsten aber separiert, wie auf dem gemeinsamen Hof durch eine Hecke. Stahl setzt auf viel Durchsichtigkeit, unter anderem mit bodentiefen Fenstern. Im Jugendzentrum entsteht zudem ein Café, das alle Bewohner in Allerheiligen nutzen sollen. Stahl: „Wir wünschen uns, dass dort Begegnungen stattfinden und eine Art Zentrum entsteht.“

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