Kirmes: Achterbahn und Zuckerwatte

270 Geschäfte nehmen den Kirmesplatz und die Hammer Landstraße ein. „High Energy“ lockt Hartgesottene.

Neuss. Noch gibt es Lücken auf dem Kirmesplatz. Die Achterbahn ist aufgebaut, ebenso der gerade bei jugendlichen Besuchern so beliebte „Comander“, die ersten Wurstbuden stehen, und viele Wohnmobile zeugen davon: Die Schausteller rücken wieder in Neuss an. Vor allem für die Nacht zum Mittwoch haben viele der „Reisenden“ ihr Kommen angekündigt.

Wenn sich der Kirmesplatz füllt, wieder akribisch geplant und bis auf den letzten Meter verplant, wandelt sich auch die Hammer Landstraße zur Rollmopsallee: Ab 18 Uhr am Donnerstag geht hier für Autofahrer nichts mehr.

Die Kirmes wird wohl wieder die — hohen — Erwartungen der Besucher erfüllen. 270 Betreiber von der Geisterbahnanlage bis zum Bierstand sind vertreten, es gab etwa 1200 Bewerbungen; „ernsthafte Bewerbungen“, wie Ralf Weyers, im Rathaus Teamleiter für den Bereich Kirmesse, betont.

Mit seinen Mitarbeitern und den Vertretern des Vereins reisender Schausteller Neuss-Grevenbroich hat er wieder daran gearbeitet, eine familienfreundliche Kirmes zu organisieren, die ebenso Nervenkitzel wie Belustigung und Vergnügen für die Kinder bietet. Weyers zitierte Dienstag den langjährigen „Mister Kirmes“ Willi Schlabbers: „Von A bis Z, von Aal bis Zuckerwatte“. Und eben von der Achterbahn bis zum Kinderhit „Willy der Wurm“.

Erstmals steht „High Energy“ auf der Neusser Kirmes. An dem mit acht Umdrehungen pro Minute rotierenden Hauptarm dieser Anlage ist ein Kreuz mit sechs frei drehenden Gondelarmen montiert. In 30 Metern Höhe können bis 30 Hartgesottene ihr Duchhaltevermögen erproben.

Nach Jahren ist wieder eine Achterbahn unter den Fahrgeschäften. Der Comander zählt zum beliebten Standard, die doppelstöckige Geisterbahn, Krake X-Factor , Gokart und Autoscooter sind zuverlässige Anziehungspunkte. Ergänzt werden diese Angebote durch Klassiker wie den Kristallpalast, eine Petersburger Schlittenfahrt oder den Wellenflug

Eine Neuerung betrifft das Riesenrad: Das Kirmes-Wahrzeichen Wonder Wheel ist verkauft und wird nicht mehr in Neuss aufgebaut. Stattdessen wird es — am bewährten Standort — „Jupiter“ geben, acht Meter höher, grandiose Aussicht garantiert. Viele Angebote gibt es für die kleinen Besucher, und natürlich sind wieder die Stände mit flüssiger und fester Verpflegung gut über Straße und Kirmesplatz verteilt.

„Ich bin wirklich beeindruckt, dass wir mit einer kleinen Truppe eine so große Kirmes organisieren“, sagte am Dienstag Ordnungsamtsleiter Uwe Neumann. Und Ralf Weyers, der seinem Team, den Schaustellern und dem Kreis für gute Zusammenarbeit bei dem Mammutprojekt dankte, verwies auf eine Tatsache nicht ohne Stolz: Seit 2001 sind die Standgebühren stabil geblieben.

Eröffnung ist traditionell am Freitag. Fünf Tage Kirmes, schönes Wetter ist angekündigt, da werden die Besucher in Massen kommen. Und dann? „Ist Kirmes in Rosellen“, sagt Ralf Weyers und lacht.

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