Katholische Kirche: Tiefe Einschnitte in die Seelsorge

Der Priesterrat des Erzbistums sorgt mit seinen Zukunftsplänen für Aufregung: Laut des Pastoralplans 2020 werden die bislang 230 Seelsorgebereiche bis 2011 auf 180 reduziert.

Neuss/Kaarst. Die Aufregung ist groß bei der Versammlung des Neusser Katholikenrates im Hubertusstift in Reuschenberg. Die mehr als hundert Gäste, größtenteils Gemeindevorstände, Kirchenbeiräte, Pfarrer und Pfarrgemeinderäte, sind aufgebracht über die Strukturveränderungen, die Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und das Generalvikariat proklamieren.

Obwohl die seit drei Jahren geltenden wirtschaftlichen Sparmaßnahmen von "Zukunft heute" noch nicht komplett durchgesetzt und realisiert seien, werde nun ungefragt an den personellen Rahmenbedingungen gedreht, "ohne, dass die Gemeinden genügend Zeit gehabt hätten, sich zu konsolidieren", findet Johannes Büsching, Pfarrer in St. Josef in Neuss-Weißenberg.

Egal, ob sich die neu geschaffenen Seelsorgebereiche für eine Fusion oder einen Pfarreiengemeinschaft entscheiden, erklärte Engels, für die Neusser Pfarrgemeinderäte bedeute es in jedem Fall eine Reduzierung von bisher 22 auf acht bis elf Räte.

Doch die Kritik an den Grundsätzen des Pastoralplanes scheint ohne Gehör: "Es ist keine weitere Debatte über die Strukturen erwünscht", zitiert Engels das Generalvikariat und den Erzbischof. Der "Pastoralplan 2020" ist im Internet abrufbar.

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