Kappessonntagszug in Neuss : Mehr Polizeipräsenz bei Kappeszug
Neuss. Die Polizei will mit mehr Personal im Einsatz sein, um Szenen wie 2019 vorzubeugen.
Rund 100 000 Besucher haben den Kappessonntagszug in der Innenstadt im vergangenen Jahr verfolgt. Auch wenn dieser weitestgehend friedlich verlief, kam es im Anschluss zu unschönen Szenen auf dem Markt. Den Auslöser bildeten zwei streitende Personen, die von der Polizei getrennt und in Gewahrsam genommen wurden. Danach mischten sich jedoch immer mehr Unbeteiligte in die Angelegenheit ein, woraufhin die Lage schließlich eskalierte.
Die Bilanz: Zehn vorläufige Festnahmen, 55 Platzverweise und eine leicht verletzte Polizistin. Mitarbeiter des Rettungsdienstes mussten zwischenzeitlich sogar als „Bodyguards“ für die Polizei fungieren und stellten sich zwischen die Karnevalisten und die Beamten, bis Verstärkung eintraf. Ein Sanitäter berichtete, dass er und seine Kollegen dabei gefilmt worden seien. Im Nachhinein wurde jedoch auch Kritik an der Polizei bei dem Einsatz laut. Der Tenor: Das Vorgehen der Beamten sei unverhältnismäßig brutal gewesen.
Geplant sind unter anderem
Absperrgitter am Amtsgericht
Szenen wie diese will die Polizei in diesem Jahr unbedingt verhindern. Darum wird sie im Rahmen des Kappessonntagszugs mit zusätzlichen Kräften auf dem Markt vertreten sein. Dies teilte Polizeisprecherin Daniela Dässel auf Nachfrage mit. Die im vergangenen Jahr erstmalig aufgestellten Sperrgitter am Amtsgericht Neuss sollen beim Karnevalszug auch in diesem Jahr wieder aufgestellt werden. „Sie haben sich bewährt“, sagt Dässel.
In diesem Jahr haben die Polizisten zudem ein zusätzliches Werkzeug zur Verfügung – die erst Ende Januar eingeführten Bodycams können erstmalig in der Neusser Karnevalszeit zum Einsatz kommen. Sie sollen auf mögliche Störenfriede nicht nur deeskalierend wirken, sondern können im Nachhinein auch bei der Aufklärung von Straftaten helfen. „Es liegt aber im Ermessen des jeweiligen Beamten, ob er die Bodycam tatsächlich mitführt“, sagt Daniela Dässel.
Holger Lachmann, Sicherheitsdezernent der Stadt Neuss, betont, dass der Kommunale Service- und Ordnungsdienst (KSOD) an der Anzahl der eingesetzten Mitarbeiter festhalten werde. Der Schwerpunkt vor und während des Kappessonntagsumzugs solle, wie in den Jahren zuvor, bei der Überprüfung des Jugendschutzes liegen.