Kapelle wird zum Musiksaal

Das Norbert-Gymnasium in Knechtsteden hat die Bruderkapelle für Musik umgestaltet.

Kapelle wird zum Musiksaal
Foto: Tinter

Knechtsteden. Ein lichtdurchfluteter Raum mit hohen Buntglasfenstern, eine schön gestaltete Decke und eine Bühne, auf der vier Schülergruppen des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden (NGK) den neuen „Friedrich-Spee-Saal“ mit dem erfüllen, wofür er umgestaltet wurde: Bewegende und mitreißende Musik. Gestern wurde mit einer Feier in der ehemaligen Bruderkapelle des Libermannhauses des Kloster Knechtsteden das neue Musikzentrum des NGK eröffnet.

Drei Räume umfasst das neue Musikzentrum, das nun Teil des bis 2044 dauernden Mietvertrages mit den Spiritanern ist, wie Wilhelm Meller, Vorsitzender des Trägers, des Norbert-Vereins, erklärte: „Wir können stolz auf dieses neue Glanzlicht sein.“ Schulleiter Johannes Gillrath bedankte sich bei den zahlreichen Unterstützern des Projekts, das bereits seit 2009 diskutiert wurde. Vor allem die Fördervereine der Schule und des Missionshauses hätten sich finanziell stark beteiligt. Der Umbau der Kapelle kostete 65 000 Euro, 80 000 die Renovierung der beiden Klassenräume. „Dieses Musikzentrum ist ein weiterer Baustein in unserem Streben, eine ganzheitliche Erziehung zu ermöglichen.“ Dabei sei die geistige Architektur einer christlichen Schule zu erkennen: „Dieser neue Raum macht unsere Haltung sichtbar, er ist unsere pädagogische Visitenkarte“, wies Gillrath auf den „hochmodernen Lernort mit Wahrung der Knechtstedener Tradition“ hin. Als nächstes Projekt, so Meller, werden die Chemieräume modernisiert.

Im großen „Friedrich-Spee-Saal“ können nun Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen für rund 120 Personen abgehalten werden. Benannt ist er nach dem Jesuit aus dem 17. Jahrhundert, der als Dichter von Kirchenliedern heute noch bekannt ist („Zu Bethlehem geboren“) — und so sangen die zahlreichen Gäste und NGK-Angehörige das Brahms-Lied „In stiller Nacht“ mit Text nach Friedrich Spee.

Auch die anderen beiden Räume tragen Namen von Männern, „die mit ihrer Musik etwas bewegt und weitergegeben haben, das Bestand hat“, wie Musiklehrer Timo Ehrler erklärte: nach dem Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein („Westside Story“) und dem Sänger und Jazz-Musiker Luis Armstrong. Und so gratulierte die Schul-Jazz-AG zur Eröffnung des Musikzentrums stilsicher und exzellent mit dem Armstrong-Song „On the sunny side of the street“. Auch Hermann Max, Künstlerischer Leiter des „Festivals Alte Musik Knechtsteden“, war angetan — vom neugestalteten Raum ebenso wie von den Darbietungen: „Gerade das Armstrong-Stück zeigte populäre Alte Musik vom Feinsten.“ Auch die anderen Schüler begeisterten das Publikum.

Auf die nicht ganz reibungslose, aber immer konstruktive Umgestaltung der 1951 erbauten, nicht mehr genutzten Kapelle des Libermannhauses gingen sowohl die Vertreter der Schule als auch der Spiritaner ein. Pater Hermann Josef Reetz lobte das Ergebnis der „Knechtstedener Philharmonie“: „Ein beeindruckender, schöner Saal.“ Er forderte die Lehrer auf, den „trockenen Lehrstoff mit Phantasie und Begeisterung zu mischen“.

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