Kaarster Hubertusstraße: Erschließung ab 2010

Grüne scheitern erneut im Rat mit Abstimmung.

Kaarst. Über das umstrittene Büttgener Baugebiet Hubertusstraße soll erneut abgestimmt werden: Das forderten die Grünen jetzt im Stadtrat. Sie halten die "Fünf Höfe-Lösung" des Neusser Architekturbüros Agirbas und Wienstroer nach wie vor für zeitgemäßer als die von der CDU favorisierte Variante der Dreibund-Architekten. Damit scheiterten die Grünen allerdings auch im neuen Rat.

"Wir haben durch die neue Sitzverteilung im Stadtrat die Chance, die bessere Lösung zu realisieren. Die Entscheidung des alten Stadtrates war falsch. Jetzt können wir das revidieren", so wandte sich der Grüne Christian Gaumitz an die Vertreter der FDP, die noch kurz vor der Wahl gegen den CDU-Beschluss gestimmt hatten.

Die SPD-Fraktion unterstützte diesen Antrag vehement. Fraktionschefin Elke Beyer appellierte an die Vernunft aller Stadtverordneten, der innovativen Bebauung zuzustimmen, die zeitgemäßer sei und besonders auf die Bedürfnisse der sich verändernden Gesellschaft einginge.

Lars Christoph (CDU) verteidigte die beschlossene Planung: Die komme dem Wunsch vieler Büttgener Familien entgegen. Er betonte, die CDU wolle gerade junge Familien in die Stadt holen. Auch seien individuelle Planungen möglich, was für viele Bauinteressierte ein wichtiges Argument für die Wohnortwahl sei. Dieses Argument kritisierte allerdings Christian Gaumitz: Das sei eine "ideenlose Standortplanung". Für die junge Koalition von CDU und FDP war dies die erste Bewährungsprobe. Die Liberalen mussten zwischen Überzeugung und Mehrheitszwang entscheiden.

FDP-Fraktionschef Hanno Wilsch stellte jedem Mitglied seiner Fraktion die Entscheidung frei und erklärte, er selbst habe bei der bisher beschlossenen Planung heftige Bauchschmerzen.

Aus Sicht der Oppositionsvertreter blieb der Versuch, eine bereits getroffene Entscheidung zu kippen, erfolglos - auch wenn das Abstimmungsergebnis knapper ausfiel als im alten Rat. Es stimmten 20 Ratsmitglieder für den Grünen-Antrag, 25 dagegen, zwei Stadtverordnete enthielten sich. Der Vorschlag der Verwaltung, die Vermarktung der Grundstücke zeitnah zu ermöglichen, wurde mit 28 Ja-Stimmen gegen 19Nein-Stimmen beschlossen, sodass jetzt die Erschließungsarbeiten vergeben werden. Anfang 2010 kann der Verkauf der Flächen dann in Angriff genommen werden.

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