Kaarst: Weltpremiere im Sportforum

Six-day-night: Der erste offizielle Europa-Cup für behinderte Radsportler findet in Büttgen statt.

Kaarst. Noch ein paar Worte auf Spanisch für Sportler und Gäste, Veranstalter Udo Hempel ist zufrieden. "Für den Hausgebrauch reicht’s noch." Und für die Empfangsrede bei der zehnten Six-Day-Night.

Die Sportler kommen aus ganz Europa und sogar aus den USA und Südafrika. Zum ersten Mal findet im Rahmen der jährlich wiederkehrenden Radsportveranstaltung der Paracycling Europa-Cup auf der Bahn in Büttgen statt. "Wir sind die Ersten, weltweit", freut sich Hempel. Radsportler mit unterschiedlichen Behinderungen kämpfen um Punkte.

"Bei den behinderten Fahrern fiebern die Zuschauer mehr mit." Udo Hempel erinnert sich an 2009 und die Feier eines Weltrekordlers. Auch gebe es behinderte Sportler, die durchaus bei den Profis mithalten können.

Hempel, der selbst Olympiasieger von 1972 ist, rechnet an diesem Wochenende mit bis zu 2000 Zuschauern. Doch auch er weiß, wie der Radsport in den vergangenen Jahren unter den Dopingaffären gelitten hat. "Manche Sponsoren und Zuschauer haben sich zurückgezogen. Berechtigt." Aber trotz allem kämen auch neue Unterstützer hinzu.

Doch wieso sind es nur zwei und nicht sechs Tage? "Die Idee war, eine Nacht wie bei einem Sechs-Tage-Rennen zu veranstalten", sagt Hempel. Mittlerweile sind es aber nur noch zwei Tage. Das Rennen ist so angelegt, dass viele Radprofis unter Wettkampfbedingungen in die Wintersaison starten und in Büttgen den letzten Feinschliff vornehmen.

So nimmt es auch der halbseitig gelähmte Südafrikaner Janos Plekker, der sich auf größere Meisterschaften vorbereitet. Gerade hat er ein Qualifikationsrennen hinter sich. Der Profi ist mit seiner Mannschaft am Montag angekommen. Zeit für Besichtigungen?

Er lacht. "Vielleicht am Sonntag." Am Samstag hat er seine besten Chancen. "Die Einzelverfolgung, das ist meine Spezialität", sagt der 26-Jährige, während er sich auf dem Standrad lockert und ausfährt.

Zu den Stars der Veranstaltung zählt Hempel Lars Teutenberg, der von Anfang an bei der Six-Day-Night gestartet ist. Neben den Rennen der Männer und Behinderten gibt es heute auch mehrere Frauenrennen, den Ladies’ Cup.

Blickt man sich in der Halle um, sieht man viele internationale Fahnen. "Klein aber fein", beschreibt Hempel das Motto der Veranstaltung. "Auch wir tragen die Region in die Welt, nicht nur der Grand Prix und Lena."

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