Kaarst: „Sehr gutes“ Familienzentrum

Betreuung: Vor über 35 Jahren haben Eltern die Kindertageseinrichtung Zapageck gegründet. Sie wurde jetzt vom Land NRW ausgezeichnet.

Kaarst. In einem Raum entdecken acht Kinder die unendlichen Weiten des Weltraums, in einem anderen sitzen sie brav am Tisch und essen. Im nächsten Zimmer warten Tim, Torsten und Lina im Halbkreis geduldig, bis die angekündigten Experimente beginnen. 80 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren sind in der Kindertagesstätte Zapageck am Bruchweg in Holzbüttgen untergebracht.

Sie spielen in unterschiedlichen Räumen: Von der eigenen Turnhalle über den Atelierraum bis zum Baumhaus oder sie schlafen in den Ruhezonen - und alle Räume können von den Kindern im Rahmen der "offenen Pädagogik"genutzt werden.

Das Besondere der Einrichtung: Sie wurde vor rund 38Jahren von Eltern gegründet und zählt jetzt zu einer der größten als Elterninitiative geführten Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Die Kindertageseinrichtung ist nun außerdem als NRW-Familienzentrum mit der Note "sehr gut" zertifiziert worden.

"Wir haben seit 2007 unser Angebot erweitert. Als Familienzentrum sind wir Anlaufstelle für junge Familien in Kaarst", erläutert die pädagogische Leiterin Anne Greis. So werden Kurse und Vorträge zur Elternbildung sowie Aktionen zu Erziehungsfragen und alltäglichen Problemen in Zusammenarbeit mit dem Edith-Stein-Forum angeboten. Am 29.Januar startet beispielsweise ein "Starke Eltern - Starke Kinder"-Kurs, der die Elternkompetenz stärken soll.

Seit fünf Jahren sammelt die Elterninitiative Erfahrungen mit der Betreuung von unter Dreijährigen und zählt damit zu den Vorreitern in Kaarst. Der Ausbau von Betreuungsplätzen von unter Dreijährigen erfolgt in Abstimmung mit der Stadt. Wir können der Nachfrage an Plätzen gar nicht nachkommen", erklärt Greis. Zudem gibt es für Eltern der unter Dreijährigen spezielle Angebote: Eine Kinderkrankenschwester informiert beispielsweise über Infektionsschutz.

Überhaupt spielen die Eltern in der Einrichtung eine wesentliche Rolle: "Der Vorstand ist zugleich Arbeitgeber und trägt die Verantwortung. Als Träger muss er auch einen Eigenanteil aufbringen, der auf die Eltern umgelegt wird.", erläutert Harry Flint, Vorsitzender des Elternvorstands. Im Vergleich zu den städtischen Tageseinrichtungen zahlen die Eltern 36Euro im Monat mehr. "Ziel ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber die Eltern können sich bei uns auch aktiv bei Spielenachmittagen einbringen", erklärt Flint.

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