Kaarst: Mehr Leistung fürs Stromnetz

UWG fordert Erdleitungen als Alternative zu Hochleitungen.

Kaarst. Drei Fernsehgeräte im Haus, ein Computer pro Familienmitglied, Musikanlage, Elektroherd, Spülmaschine, Wäschetrockner - die Anforderungen ans Stromnetz in den Haushalten werden immer größer.

Durch deutschlandweit geänderte Lastflüsse, auch durch die Einspeisung von Windenergie, beabsichtigt RWE, sein 380-kV-Hochspannungsnetz auszubauen.

Dazu gehört eine Verstärkung auf der Achse von Meppen im Norden bis Weißenthurm am Mittelrhein bei Koblenz. Sie durchkreuzt den Rhein-Kreis Neuss von Rommerskirchen bis Osterath, und damit entlang der A57 auch Kaarster Stadtgebiet.

Hier sollen bereits bestehende 110- und 220-kV-Hochspannungsfreileitungen durch die stärkere Variante ersetzt werden. In den Nachbargemeinden werden bereits Forderungen nach einer Erdleitung laut. Denen möchte sich die UWG anschließen.

"Es gibt schwerwiegende Argumente dafür", sagte Elmar Kalthoff im Planungsausschuss, beispielsweise ökologische Vorteile durch niedrigeren Netzverlust. Das steht allerdings in Frage, denn dem widerspricht Winfried Warner von der Stadtverwaltung.

Warner rechnet zudem starke Kostenunterschiede vor: ein Kilometer Hochleitung würde 800 000 Euro kosten, eine Erdleitung auf dieser Strecke bis zu 2,5 Millionen. Die betroffene Achse verläuft über eine Länge von 800 Kilometer, lediglich 20 Kilometer betreffen den Rhein-Kreis Neuss.

Die Politiker im Planungsausschuss teilten in der jüngsten Sitzung die Meinung der UWG und gab sie der Verwaltung mit auf den Weg.

Zu bedenken gilt es aber, dass die Zusatzinvestitionen für eine Erdleitung wahrscheinlich von RWE auf die Stromkosten übertragen werden.

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