Kaarst: Kinder locken mehr als Profis

Veranstalter VfR Büttgen legt Fokus bei Straßenrennen auf Rahmenprogramm.

Kaarst. Wenn einen Tag nach dem Spurt in den Mai im Sportforum die Straßenrennen in Büttgen starten, werden mit Sicherheit viele Menschen die Rennstrecke säumen. Ob sie wirklich Radsportfans sind, sei dahingestellt. "Das Rahmenprogramm wird immer wichtiger, um Zuschauer anzulocken", erklärt Friedhelm Kirchartz, Vorsitzender des VfR Büttgen, der die Radrennen organisiert.

Seit der Doping-Diskussion werde es in Deutschland zunehmend schwieriger, die Faszination am Radsport zu vermitteln. "Wir können ja froh sein, dass es unseren Renntermin noch gibt. In vielen anderen Städten haben die Sponsoren sich längst zurückgezogen", klagt Kirchartz.

Zuletzt habe er diese Entwicklung hin zur Familienunterhaltung beim Citylauf in Korschenbroich beobachtet, erzählt der VfR-Vorsitzende: "Sind Kinder involviert, dann kommen auch die Eltern und an der Rennstrecke brummt der Bär." Wenn die eigentlichen Hauptläufe gestartet würden, nehme das Interesse hingegen rapide ab. "Diesem Trend müssen wir Rechnung tragen", so Kirchartz.

Das Programm am Samstag ab 13 Uhr mit vielen Jugendrennen bedeute eine Rückbesinnung auf frühere Tage. Gleich dreimal wird am Maifeiertag allein das Zugpferd "Der Erste Schritt" gestartet. Wenn die Jüngsten, aufgeteilt nach Jahrgängen, noch etwas wacklig in die Pedale treten, dann zücken stolze Eltern hinter der Absperrung ihre Fotoapparate und das Gedränge ist größer als bei den Profis im Sattel.

Gut angenommen werde auch die Initiative Tandem, weiß Kirchartz: Prominente wie Bürgermeister Franz-Josef Moormann fahren zusammen mit Behinderten drei Runden in Büttgen.

Anziehungspunkt an der Rennstrecke dürfte darüber hinaus ein Trike-Parcours sein, wo Olympiasieger und Weltmeister Hans Lutz Kinder dazu animieren will, die Trikes (Dreiräder mit breiten Reifen und tiefer Sitzposition) zu testen. Die besten der jungen Teilnehmer dürfen anschließend auf der Hauptstrecke ein Finale bestreiten.

Spektakulären Sport versprechen außerdem die Speedskater bei ihrem Massenstart. Ab 18 Uhr sind dann die Asse im Sattel an der Reihe - und es ist nicht auszuschließen, dass sich dann die Zuschauerreihen an der Rennstrecke lichten.

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