Kaarst: Kein Ökostrom bis 2012

Umweltausschuss lehnt den Antrag der Grünen ab.

Kaarst. Die Stadt wird weiterhin Atom- und Braunkohlestrom von RWE beziehen. Das haben die Politiker im Umweltausschuss jüngst beschlossen.

Christian Gaumitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erklärt: "Die Stadt Kaarst ist bis Ende 2012 vertraglich an RWE gebunden. Das heißt, ein Anbieterwechsel ist nicht möglich, sondern es besteht lediglich die Möglichkeit, von RWE Naturstrom zu beziehen."

Die beste Lösung wäre aus Sicht der Grünen gewesen, von vorne herein nur Naturstrom auszuschreiben, das hat die Verwaltung jedoch anders entschieden. "Daher haben wir nun in den ,sauren Apfel’ gebissen und wollten lieber die zweitbeste Möglichkeit umsetzen und von RWE TÜV-zertifizierten Naturstrom aus einem Wasserkraftwerk beziehen, als weiterhin von RWE Atomstrom", so Gaumitz.

Insgesamt liege der städtische Stromverbrauch bei 3,1 Millionen Kilowattstunden, die Mehrkosten lägen bei jährlich 16 700 Euro. "Wir sollten das Geld besser in Energiesparmaßnahmen stecken. Wenn Ökostrom, dann auch richtig. Dann sollten wir einen Versorger wählen, der uns zu 100 Prozent Ökostrom anbietet. RWE bietet ja einen Energiemix", argumentiert Sabine Kühl von der SPD.

Das sieht die CDU ähnlich und lehnt den Antrag der Grünen ebenfalls ab. Ausschussvorsitzender Frank Lasogga (partielos) betonte, man dürfe die "Atomkraft per se" nicht verteufeln. "Wenn man den Focus nur auf Ökostrom legt, geht das zu weit."

"Wir finden es als Grüne befremdlich, wenn der Bürgermeister sich bei der Eröffnung der Bürgersolaranlage als grün lackierter Schwarzer und angeblicher Fan erneuerbarer Energien präsentiert, wenn es aber konkret wird, in die zweite Reihe tritt. Nachhaltigkeit gibt es mit diesem Bürgermeister nur, wenn es für die Stadt nichts kostet und er selbst geladener Gast ist", sagt Gaumitz.

Erneut sei eine Chance vertan worden, so der Fraktionsvorsitzende. "Wir haben nun die Ausschreibung 2012 im Blick, dazu werden wir im neuen Stadtrat einen Antrag einbringen."

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