Kaarst: Kein Geld für kaputte Straßen

Verkehr: Zirka 75 Straßen in Kaarst sind beschädigt. Für die Sanierung stehen der Stadt jährlich nur 300000 Euro zur Verfügung.

Kaarst. Der frostige Winter hat den vielen beschädigten Straßen im Kaarster Stadtgebiet den Rest gegeben. Allein in diesem Jahr wurden Schäden am Belag von 15 Straßen festgestellt. Hinzu kommen 60 Straßen im Stadtgebiet, bei denen seit Jahren Handlungsbedarf besteht. Das Problem: 300000 Euro stehen pro Jahr für die Beseitigung von Straßenschäden zur Verfügung. Alle der Stadt bekannten, größeren Straßenschäden ergeben aufgelistet allerdings einen geschätzten Kostenbedarf von knapp zwei Millionen Euro.

Angesichts dieser Lücke scheint es für die Stadt ein Glücksfall zu sein, dass die Kreiswerke Grevenbroich angekündigt haben, Kaarst 2010 zu einem Investitionsschwerpunkt zu machen und in einer ganzen Reihe von Straßen neue Wasserleitungen zu verlegen. Denn dort, wo die Kreiswerke aktiv werden, könnte sich auch die Verwaltung einbringen und die Straßenoberflächen in Zusammenarbeit mit den Kreiswasserwerken grundlegend sanieren.

"Durch das gemeinsame Arbeiten lassen sich Synergieeffekte und gleichzeitig viele Einsparungen erzielen", betont Joachim Moczko, stellvertretender Bereichsleiter des Kaarster Tiefbauamtes. Der Haken: Noch haben die Kreiswerke nicht mitgeteilt, wann sie in den betreffenden Straßen tätig werden wollen.

Am schlimmsten betroffen und entsprechend mit dem größten Kostenaufwand verbunden sind die Sanierung von Maubis- und Alte Heerstraße im Bereich Am Neumarkt. "Wir wissen, dass diese Straßen die schlechtesten sind und wenn die Kreiswerke dort nicht bald aktiv werden, müssen wir als Stadt ran", sagt Moczek.

Weil es sich nicht um punktuelle Frostschäden handelt, sondern ganze Straßenabschnitte in Mitleidenschaft gezogen wurden, liegen die Kosten für die Sanierung der Maubisstraße bei zirka 100000 Euro, für die Sanierung der Alten Heerstraße/Am Neumarkt bei zirka 120000 Euro. Zudem soll in Zusammenhang mit der Sanierung auch ein barrierefreier Zugang zum Maubishof geschaffen werden. Eine Rampe würde mit weiteren 30000 Euro zu Buche schlagen.

Ein entsprechender Auftrag zur Sanierung der Alten Heerstraße ging am Dienstagabend zumindest vom Bau- und Umweltausschuss an die Verwaltung: Bis zum 21.Juni soll diese ein Bauprogramm inklusive Finanzierungsvorschlag für die Sanierung der Alten Heerstraße im Bereich Neumarkt erstellen. Darüber wollen die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses dann in ihrer nächsten Sitzung am 23. Juni beraten, ehe sich am 1. Juli der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss (HWFA) mit dem Thema befasst.

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