Kaarst: Chip-Tonnen führen nicht zu höheren Gebühren

Neue Mülltonnen sollen Missbrauch verhindern und leichter zuzuordnen sein.

Kaarst. Ein neues Abfallentsorgungsunternehmen wird 2010 den Hausmüll abholen: Die Kempener Firma Schönmackers gewann die entsprechende Ausschreibung. Die Stadtverwaltung hatte in diesem Zusammenhang die Einführung neuer Mülltonnen gefordert, die mit einem Chip und einem Etikett gekennzeichnet sind. Seit mehreren Tagen werden die neuen grauen Tonnen ausgeliefert.

Die Reaktionen der Bürger glichen sich, berichtet Jeanette Brumante, die mit Thomas Wendorf ein Auslieferungsteam bildet. Beide stellen die neuen Tonnen mit codiertem Adressaufkleber auf, diese Aufkleber werden dann eingescannt. "Und was machen wir jetzt mit unserer alten Tonne?", hört sie dann von den Anwohnern. Oder: "Was sollen wir mit der neuen?"

"Wir verteilen zu den neuen Tonnen ein Infoblatt. Aber die Leute reagieren unwirsch, und nur wenige lesen das Blatt", berichtet Brumante. Vier Wochen wird das Team neue Mülltonnen ausliefern, jede noch so kleine Gasse wird angefahren.

Für den Bürger ändere sich mit den neuen Tonnen nichts, betont Stadtsprecherin Sigrid Hecker. Die Abrechnung werde weiterhin über das Volumen der Tonne erhoben. Der Chip ermögliche es der Entsorgungsfirma, Missbrauch wie doppeltes Befüllen derselben Tonne festzustellen oder einem Diebstahl auf die Spur zu kommen. "Der Aufkleber dient nur dazu, die Tonne dem richtigen Haus zuzuordnen", beteuert sie. Vermutungen, der Chip diene der Kontrolle des Bürgers und führe zu höheren Abgaben, seien unbegründet, so Sigrid Hecker. Unruhe bringen die neuen Tonnen jedenfalls schon jetzt, denn der Austausch geht nicht "Alt gegen Neu" über die Bühne, und manchmal müssen Tage ohne Tonne mit Müllbeuteln überbrückt werden, die die Stadt stiftet.

Ein Engpass hat nun auch zur Folge, dass die Biotonnen in ganz Vorst und in Holzbüttgen westlich der Kaarster Straße nicht mehr in dieser Woche, sondern erst in der übernächsten Woche ausgetauscht werden können. Die Stadt bittet die betroffenen Haushalte, die alten Biotonnen weiterhin zu nutzen und erst nach Erhalt der neuen Tonne wieder an die Straße zu stellen, wo sie dann abgezogen werden.

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