Kaarst: Brand: 100.000 Euro Schaden

Noch zwei Hausbewohner im Krankenhaus. Die Polizei geht nicht von Brandstiftung aus.

Kaarst. Die Lage im Mehrfamilienhaus Am Hoverkamp, in dem es in der Nacht zu Montag wegen eines Wohnungsbrandes zu einer Evakuierung und einigen Verletzten gekommen war, hat sich wieder ein wenig entspannt - zumindest für die meisten der 31 Hausbewohner.

"Hoffentlich wird möglichst schnell wieder alles so, wie vor dem Unglück", sagte Anwohnerin Brigitte Hahn am Dienstag, als sie sich ein Bild von den Brandschäden des Gebäudes machte.

Mit Ausnahme der Wohnung im dritten Stock, in der das Feuer im Schlafzimmer ausgebrochen war, und der darüberliegenden, konnten die übrigen 14Wohnungen in dem sechsgeschossigen Haus wieder freigegeben werden. "Nach Messungen des Gutachters besteht für die Bewohner durch Rauchgas-Rückstände keine Gefahr mehr", erklärte Alexander Keuter von der Hausverwaltung.

Für die Bewohner der beiden direkt betroffenen Wohnungen, eine 71-jährige Seniorin, die noch mit Brandverletzungen und Rauchvergiftung im Krankenhaus liegt, und eine dreiköpfige Familie wird es so schnell allerdings keine Rückkehr in die heimischen vier Wände geben.

Die Familie, die fast ihren kompletten Hausrat verloren - aber keine Hausratsversicherung hat, kommt zunächst in einer Ersatzwohnung unter, die über Ordnungsamt und Arge vermittelt wurde. "Vor allem die Wohnung der Seniorin wurde vom Feuer fast völlig zerstört und muss komplett saniert werden. Es wird sicher mehr als acht Wochen dauern, bis die beiden Wohnungen wieder bezogen werden können", sagt Keuter.

Zudem muss das verrußte Treppenhaus gereinigt und neu gestrichen, die teilweise geschmolzene Außenfassade zwischen dem dritten und fünften Stock erneuert und das Steuersystem des Aufzugs repariert werden. "Der Schaden beläuft sich auf weit über 100.000 Euro", berichtet der Hausverwalter, der ankündigte, dass in den nächsten Tagen auf dem Rasen vor dem Gebäude eine Feuerwehrzufahrt angelegt wird. Da auf dem Grundstück kein Stellplatz für einen Leiterwagen vorhanden ist, hatten sich für die Feuerwehr Probleme bei den Rettungs- und Löscharbeiten ergeben.

Während die Polizei Brandstiftung ausschließt und noch nach der Ursache sucht, gab es am Tag danach über den Zustand der 22 Verletzten des Brandes weitgehend Positives zu berichten. Mit Ausnahme der 71-jährigen Seniorin musste lediglich eine weitere Frau wegen einer starken Rauchvergiftung noch im Krankenhaus bleiben.

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