Kaarst: Auffrischung einer Freundschaft

Seit 20 Jahren existiert die Partnerschaft mit La Madeleine. Zum Fest kam eine französische Delegation nach Kaarst.

Kaarst. Es kommt sicher nicht oft vor, dass ein Bürgermeister in einer Begrüßungsansprache auch einem Heiligen für sein Zutun dankt. Und doch entsandte Franz-Josef Moormann bei der Begrüßung der Delegation aus der Partnerstadt La Madeleine in Frankreich auch seinen Dank an Petrus.

Denn schönes Maiwetter begleitete die Ankunft der französischen Gäste, die sich für ein Wochenende in Kaarst aufhielten und das 20 jährige Bestehen der Partnerschaft feierten.

In sehr entspannter Atmosphäre vermischten sich deutsche Sprachfetzen mit französischem Akzent schnell mit deutsch klingendem Französisch, als Gäste und Gastgeber sich ihrer Kenntnisse der fremden Sprache bemühten. Moormann griff bei der offziellen Begrüßung am Gedenkstein vor dem Rathauseingang auf die Hilfe von Ulrike Stein zurück. Die städtische Mitarbeiterin spricht nahezu fließend Französisch.

An diesem Tag und an diesem Wochenende solle Freundlichkeit vor der Strenge eines Protokolls stehen, erklärte der Bürgermeister. Protokollarisch wurde es dann auch allenfalls bei der Unterzeichnung einer Urkunde, die die Erneuerung der Partnerschaft dokumentieren soll.

Dazu war im Atrium des Rathauses eine kleine Ausstellung mit Fotos der nordfranzösischen Stadt und aus Kaarst eingerichtet worden. Begehbare Platten auf dem Boden zeigten einen stilisierten Stadtplan von La Madeleine. "Wir freuen uns sehr über diesen schön geschmückten Raum", freute sich Sébastien Leprêtre, Amtskollege von Moormann.

"Heute fühlen wir uns tatsächlich wie eine Familie." Mit ihrer aufgeregt vorgetragenen Übersetzung, der Mai sei ein "guter Monat, sich zu verheiraten", trug die 16-jährige Lea Giezek, die für die deutschen Zuhörer die Ansprache Leprêtre übersetzte, zur Stimmung bei.

"Samstag, mein Frühling und Europa, das sind Gefühle, die wir sehr gerne gut erwidern können", freute sich Moormann, nachdem beide Bürgermeister, jeweils in ihrer Sprache, die Urkunden vorgelesen hatten. Zuvor hatte das Kammerorchester Kaarst mit Auszügen aus dem Concerto Grosso von Georg-Friedrich Händel und der Europa-Hymne "Freude, schöner Götterfunke" von Ludwig van Beethoven sowie der französischen Nationalhymne die Feierlichkeit der Unterzeichnung hervorgehoben.

Neben einer Stadtrundfahrt mit einem Besuch der BraunsMühle und einem Konzert des Chores der Stadt Kaarst war der gemeinsame Besuch eines Gottesdienstes Höhepunkte des Besuchs, bevor die Gäste aus Frankreich Kaarst wieder verließen. "Dieser Austausch ist von großer Bedeutung für die Stadt", erklärte Moormann. Denn Europa werde schließlich nicht von Gesetzen, sondern von den Menschen gestaltet. "Daher freue ich mich über diesen gelungenen Besuch."

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