International School on the Rhine pachtet Bezirkssportanlage in Neuss Campus für Bildung und Sport geplant

Nordstadt. · Die Internationale Schule übernimmt in Erbpacht die Bezirkssportanlage Stadtwald.

 Unübersehbar ist, wer auf der Bezirkssportanlage Stadtwald partnerschaftlich kooperiert: der Polizeisportverein (PSV) und die International School on the Rhine (ISR).

Unübersehbar ist, wer auf der Bezirkssportanlage Stadtwald partnerschaftlich kooperiert: der Polizeisportverein (PSV) und die International School on the Rhine (ISR).

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Aus einem Schulstandort wird der Campus für Bildung und Sport. 2006 bezog die drei Jahre zuvor gegründete Internationale Schule den Neubau am Stadtwald mit der Postanschrift Konrad-Adenauer-Ring 2. Daraus erwuchs bis heute eine 110 000 Quadratmeter großes Ensemble mit Schulgebäude und Aula, erweitertem Kindergarten, Turnhalle und seit Donnerstag auch einer Bezirkssportanlage (BSA). Die International School on the Rhine (ISR) wird Hausherrin auf der BSA Stadtwald, die sie bereits bisher gemeinsam mit dem dort ansässigen Polizeisportverein (PSV) nutzt. Die Übernahme erfolgt auf Basis einer Erbpacht, deren Laufzeit 99 Jahre ist. Am gestrigen Donnerstag wurde der Vertrag beim Notar beurkundet.

Hinter der jüngsten Erfolgsgeschichte der ISR steht der Meerbuscher Kaufmann Peter Soliman mit seinem Team. Als die ISR in Insolvenz ging, übernahm Soliman vor fünf Jahren die Schule, die damals nur 485 Kinder besuchten. Seit der Neugründung als private gGmbH schnellte die Schülerzahl auf derzeit 860 Mädchen und Jungen empor. Damals war das ISR-Areal 45 000 Quadratmeter groß, in diesem Jahr kam das 15 000 Quadratmeter große Nachbargrundstück am Konrad-Adenauer-Ring hinzu, das eine Erweiterung des Kindergartens samt Spielfläche ermöglichte. Den Campus komplettiert nun die Bezirkssportanlage (55 000 Quadratmeter). Für die hält Peter Soliman auch eine Kaufoption, wenn er in 14 Jahren endgültig Eigentümer der ISR inklusive Immobilien und Liegenschaften sein wird.

Die Stadt spart bis zu
200 000 Euro jährlich

Bürgermeister Reiner Breuer sieht in der nun beurkundeten Vereinbarung eine Win-Win-Situation. Die Stadt befreit sich so von den Unterhaltungskosten für eine ihrer 15 Bezirkssportanlagen. Ersparnis: bis zu 200 000 Euro jährlich. Das Schöne für die Stadt ist dabei, dass die öffentliche Nutzung im aktuellen Umfang erhalten bleibt. Nutznießer ist auch der PSV Neuss, in dessen Vorstand wiederum Peter Soliman mitarbeitet. „Der PSV bleibt ein unabhängiger Verein“, sagt Soliman, „wir werden aber die Attraktivität des Vereins anheben.“ So profitiert der PSV schon jetzt von der Kompetenz der ISR-Sportchefs Karsten Baumann, ein ehemaliger Profi in der Fußball-Bundesliga, und dem Leichtathletik-Experten Jonas Jochem. Beide sind längst auch im Verein tätig.

Der PSV Neuss darf sich zudem auf Investitionen freuen, zu denen sich Peter Soliman verpflichtet hat. Bis Ende 2021 wird er einen Kunstrasenplatz anlegen und die 400-Meter-Laufbahn sanieren. Modernisierungen, Sanierungen und Ergänzungen, die nicht auis dem städtischen Haushalt finanziert werden müssen. So lobt auch Wilhelm Fuchs die am Stadtwald gefundene Lösung. „Wir sind happy“, sagt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Neuss, „dass eine städtische Sportanlage in private Hände geben werden konnte, ohne dass die öffentliche Nutzung eingeschränkt werden wird.“ Fuchs spricht von einem beispielhaften Pilotprojekt, mit dem auch die Schule punkten werde: „Einen Campus mit dieser guten Infrastruktur wissen vor allem auch ausländische Eltern zu schätzen.“

Fuchs ist nicht nur oberster Sprecher der Neusser Sportvereine, sondern arbeitet auch seit vielen Jahren im Beirat der ISR mit.

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