In Holzheim regnet’s Blumen

Der Rosenmontagszug ließ jede Menge Kamelle und Strüßje fliegen.

In Holzheim regnet’s Blumen
Foto: Andreas Woitschützke

Holzheim. Um 11.11 Uhr erklingen Brings mit „Kölsche Jung“ aus den Boxen des Wagens der Höppepänz — und geben den Startschuss für den Rosenmontagszug in Holzheim. Jeder singt mit, man hört auch das typische „Helau“ von den Grüppchen am Straßenrand. Das Schunkeln half gegen den kalten Wind, aber auch der Alkohol war ein gutes Mittel gegen unterkühlte Gliedmaßen.

„Wir trinken uns warm“, sagte Dennis Seifert, der als Pirat besonders auf seinen Hut aufpassen musste. Jedes Jahr ist er gemeinsam mit seiner Frau und Freunden auf dem Umzug. Und das obwohl sie eigentlich in Reuschenberg zu Hause sind: „Die Stimmung ist hier einfach besser, es ist nicht so voll wie in Neuss und man fängt hier auch was“, sagte Sonja Seifert.

Neben den klassischen Kostümen der Tanzgarde gab es auch allerhand außergewöhnliche Variationen zu sehen. Da waren zum Beispiel die Tanzteufel, die durch Luftballons zu grünen und lilafarbenen Trauben wurden. Die Rueschenberger Freunde stachen als Pusteblumen heraus. Das war allerdings nicht nur den aufwendigen Kostümen geschuldet, sondern auch einem kleinen Fauxpas: Einer weiblichen Pusteblume entglitt ein Beutel Kamelle, der Marsch geriet für einen Moment ins Stocken.

Auch die Grundschülerin Mariella fiel mit ihrem Trikot auf. In der Schule hat sie aus Karton und Farbe ihr eigenes Modell gebastelt. Obgleich sie kein Fußballfan ist, schien ihr die bevorstehende Fußball-WM ein passender Anlass. „Ich möchte Süßigkeiten fangen, aber auch Tempos brauche ich manchmal“, sagt Mariella. Die wurden ebenfalls auch in großen Mengen verteilt.

Die Jecken wurden nicht nur von klassischen Karnevalsliedern begleitet, echte Partykracher sorgten außerdem für ausgelassene Stimmung. Es schien so, als hätte die Tanzgarde Grün Weiss Reuschenberg ihren eigenen DJ mit dabei. Von „Despacito“ bis „Danza Kuduro“ konnte da auch die jüngere Generation mitfeiern. Zu ihnen zählten Leila und Linn. Als Clown und Elefant wollten die 13-Jährigen ihren Süßigkeitenvorrat aufstocken. „Wir gehen anschließend noch zu Freunden und tauschen dort unsere Süßigkeiten“, sagt Linn.

Damit die Kinder später keine Bauchschmerzen von den vielen Süßigkeiten bekommen, sorgte Elke Maschke: Bunte Strüßje verteilte sie vor allem an die Kleinen und Senioren. Gemeinsam mit den Erziehern der Villa Purzelbaum begleitete sie die jüngsten Teilnehmer des diesjährigen Umzuges, die am liebsten Blumen und Süßigkeiten an Gleichaltrige verteilten.

Der Rosenmontag in Holzheim endete, wie er begonnen hatte: Mit „Brings“. Das Schlusslicht bildete der Wagen des Holzheimer Karnevalsvereins. Einige der Feiernden zogen dann weiter in das Pfarrheim, so auch Familie Seifert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort