Im Malerviertel soll Dormagens größtes Neubaugebiet entstehen
Doch es gibt noch Hürden zu meistern: Dazu gehören die Lärmemission und zwei Bodensenken.
Dormagen. In der Stadt läuft das Jahrzehnt des Wohnungsbaus. In Nievenheim entwickelt sich das aktuell größte Baugebiet, wo am Ende rund 170 Wohnungen fertig sein sollen. In Stürzelberg folgt eine deutlich kleinere, aber für den Ort wichtige Bebauung auf dem drei Hektar großen Sportplatz-Areal, gefolgt von dem Beethoven-Quartier, wo rund 450 Wohneinheiten geplant sind. Aber das ist alles nichts gegen das Super-Areal im Norden der Stadt: Etwa 15 Hektar stehen dort zur Verfügung, und vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass, je nach Bauweise, zwischen 500 und 800 Wohnungen dort entstehen können.
So gut diese Aussicht ist, auf dem Weg dorthin sind noch eine ganze Reihe von Problem aus dem Weg zu räumen. Gregor Nachtwey, Leiter der Stadtplanung, wird den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschusses am kommenden Dienstag Details erläutern. Er wünscht sich, dass am Ende die „Grundstruktur“ für dieses künftige Baugebiet beschlossen wird, das offiziell „Nördlich der Rubensstraße“ heißt, aber praktischerweise in Fortführung der anderen Wohngebiete unter „Malerviertel III“ laufen wird. Denn mehr als ein solches rudimentäres Konzept kann es derzeit noch nicht geben, weil: „Die Verhandlungsgespräche mit den Grundstückseigentümern konnten bislang noch nicht abgeschlossen werden“, erklärt Nachtwey. Das ist jedoch die Voraussetzung, um diverse Fachgutachten in Auftrag zu geben, zum Beispiel Verkehrs-, Umwelt- oder Bodengrund- und hydrogeologische Gutachten. Diese Gutachten wiederum müssen bei der Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes berücksichtigt werden.
Gregor Nachtwey, Leiter der Stadtplanung
Das sind die beiden größten Hürden: Durch die Bahntrasse sowie die Kreisstraße dringt viel zu viel Verkehrslärm in dieses Gebiet. „Der Orientierungswert für Schallschutz im Städtebau wird nachts an keiner Stelle im Plangebiet eingehalten“, sagt Nachtwey. Es ist demnach schon jetzt klar, dass gerade mit Blick auf die Bahnstrecke ein ausreichender Lärmschutz in Form einer Wand oder eines Walls unumgänglich sein wird.