Im Eiltempo zur neuen Schule

Kommissarische Leiterin vorgestellt. Anmeldung vom 4. bis 6. Februar.

Neuss. Im Rekordtempo habe die Verwaltung auf den Elternwillen reagiert, betont Schuldezernentin Christiane Zangs am Mittwoch. Eine Befragung unter den Eltern von Dritt- und Viertklässlern hatte Anfang des Monats überraschend ergeben, dass über 100 ihr Kind gerne auf einer Sekundarschule anmelden würden, weitere 200 würden zumindest dahin tendieren.

Im Rat wurde vergangene Woche der Entschluss, eine Sekundarschule ab September 2013 an den Start zu bringen, bekräftigt und mit der auslaufenden Hauptschule an der Gnadentaler Allee auch der Standort festgelegt. 75 Anmeldungen sind mindestens notwendig, damit der Schulbetrieb aufgenommen werden kann.

Am Mittwoch nun stellte Zangs bereits die neue Schulleiterin vor. Anja Benteler-Brückner, Konrektorin an der Christian-Wierstraet-Realschule, wird mit der kommissarischen Leitung betraut. Morgen soll der Antrag an die Bezirksregierung auf Errichtung einer Sekundarschule rausgehen. Stimmt diese zu, rechnet Zangs bis Mitte Januar mit der Genehmigung seitens des Schulministeriums. Endgültigist die erst nach den Anmeldeterminen. Benteler-Brückner soll sich aber sofort an die Arbeit machen und ein Konzept erstellen.

„Wir sind erst einmal ohnmächtig vom Stuhl gefallen, als sich das Ergebnis der Elternbefragung herauskristallisierte“, erklärt Zangs. Die vierte Gesamtschule war damit vom Tisch, und es galt, die Gründung der ersten Sekundarschule in Neuss zügig in die Wege zu leiten.

Beschlossen ist: Die Sekundarschule soll dreizügig, teilintegrativ und eine gebundene Ganztagsschule sein. Sie hat mit der Gesamtschule an der Erft einen Kooperationspartner für die Sekundar- stufe II. Das Anmeldeverfahren wird wie für die Gesamtschulen vorgezogen und findet vom 4. bis 6. Februar statt.

Anja Benteler-Brückner freut sich sichtlich auf ihre neue Aufgabe: „Ich bin hochmotiviert“, sagt die Neusserin, die sich mit ihren Kollegen von der Gesamtschule an der Erft bereits duzt: „Die Chemie stimmt.“

Ihre Aufgabe wird nicht zuletzt sein, ein neues Kollegium zusammenzustellen, das dann sukzessive aufgestockt werden muss. Die Stellen werden öffentlich ausgeschrieben. Es gibt also keinen Freibrief für Pädagogen in Neuss, die in auslaufenden Schulen arbeiten — etwa Lehrer der Christian-Wierstraet-Realschule.

Eines sollten die neuen Kollegen auf jeden Fall mitbringen, so Benteler-Brückner: „Offen sein für neue Schulformen.“ Dieses Interesse sei auch bei ihr stets ausgeprägt gewesen. Was die Sekundarschule neben dem längeren gemeinsamen Lernen besonders auszeichne, sei nicht zuletzt der höhere Lehrerschlüssel (1:16,5).

Im Schulkonzept sei darüber hinaus auchvorgesehen, ab dem sechsten Schuljahr ein viertes Hauptfach zu wählen und ab dem achten eine dritte Fremdsprache zusätzlich belegen zu können.

2,7 Millionen Euro soll der Umbau der Hauptschule an der Gnadentaler Allee kosten, sagt Zangs. Es sei nicht auszuschließen, dass die Sekundarschule im ersten Jahr noch mit Provisorien, etwa bei der Mensa, zurechtkommen müsse. Interessierte Eltern könnten Anfang Januar mit weitergehenden Informationen rechnen, stellt Ingo Habermann, Leiter des Schulverwaltungsamtes, in Aussicht.

“ Die Verwaltung hat ein aufwändig gestaltetes Buch „Weiterführende Schulen“ (mit Sekundarschule) veröffentlicht, das beim Schulverwaltungsamt unter 2 90-4000/4001 angefordert werden kann.

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