Hoteliers freuen sich auf Top-Events

Es gibt weniger Messen als im vergangenen Jahr. Aber das machen Groß-Events wett.

Hoteliers freuen sich auf Top-Events
Foto: dpa/Archiv

Neuss. Eigentlich gilt es als feste Regel in der Hotelbranche: Die geraden Jahre sind erfolgreich, die ungeraden weniger.Das liegt daran, dass der Messekalender in ungeraden Kalenderjahren typischerweise weniger gut gefüllt ist als in geraden. 2017 scheint sich diese Regel in Neuss ein wenig zu relativieren. Schließlich sollen Großveranstaltungen wie die Tour de France, die erstmals durch die Neusser Straßen rollen wird, oder die Landesspiele der Special Olympics, die ebenfalls Premiere in der Quirinusstadt feiern werden, viele Besucher in die City locken. Aber spüren das auch die Hotels? „Ich denke, das wird ein gutes Jahr für die Neusser Hotel-Landschaft. Sie lebt ja zum einen vom zunehmenden Städtetourismus, von der Nähe zu Messestandorten wie Düsseldorf und Köln und zum anderen von städteeigenen Veranstaltungen“, sagt Frank Wolters, Wirtschaftsförderer der Stadt Neuss. Die Tour de France oder die Special Olympics spielten den Hoteliers in der messearmen Zeit in die Karten.

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Emre Sinanoglu, Direktor des Neusser Dorint-Hotels, bestätigt: „Wir spüren bereits seit dem vergangenen Jahr einen Anfragedruck.“ So liege die Auslastungsquote für das Tour-de-France-Wochenende (29. Juni bis 2. Juli) bereits bei rund 50 Prozent. „Das gibt uns die Möglichkeit, in diesem Zeitraum hochpreisiger zu agieren“, sagt der Direktor. Für die Special Olympics hingegen liegen aktuell kaum Anfragen vor. Zwar fielen in diesem Jahr im Vergleich zu 2016 Großmessen wie die Drupa oder die Internationale Kunststoff-Messe weg, dafür stehen 2017 unter anderem die Euroshop (bereits 70 Prozent Auslastung) und die Interpack (50 Prozent) rot im Kalender. „Ich denke, dass 2018 ein schlechteres Jahr wird als 2017“, sagt Sinanoglu. Die Gerade-ungerade-Regel ist in Neuss also ein wenig aus dem Rhythmus geraten zu sein.

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Auch das Holiday Inn bestätigt Anfragen von „Düsseldorf Marketing & Tourismus“ für mehrere Gruppen im Rahmen des Tour-de-France-Wochenendes. Schließlich besteht der offizielle Tour-Tross aus mehr als 2000 akkreditierten Fahrzeugen und mehr als 4000 Personen. „Aber das ist noch nicht Festes. In Düsseldorf wird die Auslastung wesentlich höher sein“, sagt Arnd Hagemeier, Direktor des Holiday Inn. Anders sehe es bei den Buchungen für den Quirinus-Cup aus. „Da brummt es bei uns richtig“, sagt Hagemeier.

Rainer Spenke, Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Gastgewerbeverbandes Dehoga, hatte jüngst betont, in und um Düsseldorf zahlreiche Zuschauer zu erwarten, die alle essen und trinken müssen und vielleicht auch ein Bett für die Nacht suchen. Und auch Jürgen Sturm, Geschäftsführer von Neuss Marketing, geht davon aus, „dass es für die Hotels in diesem Jahr gut laufen wird, auch wenn es weniger Leitmessen gibt“.

Beim Swissôtel Neuss und dem Fire and Ice ist jedoch Abwarten angesagt. „Aktuell spüren wir leider noch keinen Anfragedruck für die anstehenden Großevents“, sagt Swissôtel-Sprecherin Barbara Bücken. Für das Internationales Handicap-Turnier des BV Weckhoven hingegen seien bereits schon viele Zimmer gebucht worden. Nicole Schmitz von der Marketing-Abteilung des Fire and Ice, dessen Fokus unter anderem auf Tagungsgästen liegt, erwartet ein ähnlich erfolgreiches Jahr wie 2016: „Das wird sich in der Waage halten.“

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