Hochzeitshain nahe der Erft hat jetzt keinen Platz mehr

Ein zweiter Neusser Hochzeitswald entsteht bereits.

Hochzeitshain nahe der Erft hat jetzt keinen Platz mehr
Foto: Woitschützke

Neuss. Es ist ein jahrhundertealter Brauch, am Tag der Hochzeit einen Baum zu pflanzen. Daran erinnerte Bürgermeister Reiner Breuer, als er sich am Samstag mit Henrike Mölleken vom Amt für Umwelt und Stadtgrün an die acht Ehepaare wandte, die sich leicht fröstelnd im Hochzeitshain am Berghäuschensweg bei Schneetreiben zum Einpflanzen ihres Hochzeitsbaumes eingefunden hatten.

Der Hochzeitsbaum — ein Symbol für den Anfang einer Ehe. Dieser Start in die gemeinsame Zukunft lag bei Nadine und Marcel Schulte am weitesten zurück. Sie heirateten Ende April und waren damit unter den Frischvermählten das Paar mit der längsten Ehe. Dass ein Baum nicht an eine grüne Hochzeit gebunden ist, zeigt das Beispiel von Mario und Susanne Fabry und Regina und Thomas Körfer, die mit dieser Baumspende ihre Silberhochzeit feierten.

Im Jahr 1996, so erinnerte Breuer, wurde der Hochzeitshain angelegt und damit allen interessierten Paaren ein Platz angeboten, wo sie einen Baum ihrer Wahl pflanzen können — auch ohne einen eigenen Garten zu besitzen. Rund 100 Bäume wurden so bereits gespendet, gepflanzt und mit einer Spenderplakette auch dem jeweiligen Paar zugeordnet. Das Interesse an diesem Angebot ist offenbar größer als gedacht, denn längst ist der Hain in Erftnähe — und direkt am Barfußpfad — voll und ein zweiter Hochzeitswald im Entstehen.

Die Paare bei der diesjährigen Pflanzaktion entschieden sich bei der Wahl ihres Baumes für Sommer- beziehungsweise Winterlinde, Feldahorn, Rotbuche, Stieleiche oder Vogelkirsche. Eine durchweg gute Wahl, wie Breuer feststellte. Denn der Feldahorn stehe für gegenseitigen Schutz und Respekt voreinander. Die Eiche, führte er aus, sei das Symbol der Beständigkeit, während die Linde als Zeichen der Liebe, aber auch der Fruchtbarkeit und des Wohlstandes gesehen werde. Kirschen wiederum stünden für Liebe und Weiblichkeit. Die Buche schlussendlich gelte als Mutter der Bäume und des Waldes.

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