Grevenbroich: Trickbetrüger - Vorsicht an Tür und Telefon

Opferschutz: Besonders ältere Menschen sind im Visier der Verbrecher. Doch sie können sich schützen.

Grevenbroich. Eine schwangere Frau klingelt an der Haustür einer alten Dame. "Haben Sie ein Glas Wasser für mich", fragt sie die Seniorin. Die bittet die Frau hinein und geht in die Küche. Während sie den Wasserhahn aufdreht, ist es schon zu spät. Sie ist einer Trickbetrügerin auf den Leim gegangen.

"Straftaten zu Lasten älterer Menschen sind organisierte Verbrechen", weiß Hauptkommissar Franz-Josef Rytlewski, der Vorträge zum Schutz von Senioren hält- so wie jetzt im Allrather Pfarrsaal. "Die Betrüger nutzen die Gutmütigkeit der Nachkriegsgeneration aus. Damals war es normal, sich zu helfen."

Ob es ein Glas Wasser oder nur eine Auskunft ist - in vielen Fällen entpuppt sich eine scheinbar harmlose Bitte als Betrug. Nicht selten verliert das Opfer dabei große Geldsummen: "Von 2003 bis 2006 ist in Deutschland ein Schaden von sechs Millionen Euro entstanden", berichtet der Hauptkommissar. "Die Älteren wissen, dass es Trickbetrug gibt. Doch nur wenige glauben, dass es ihnen selbst passieren kann."

In seinen Seminaren fordere er die Senioren auf, vorsichtiger zu sein. Sie müssten lernen, "Nein" zu sagen. Außerdem appeliere Rytlewski an sie, nur Bekannten zu helfen.

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