Grevenbroich: Tierporträts und Nebelfotos

Um gegenständliche Malerei geht es bei der Ausstellung, die bis zum 3. Februar dauert.

Grevenbroich. Der Titel liest sich wie ein Zungenbrecher: "Realabstractbeastdream". Die am Sonntag eröffnete Ausstellung zeigt ein breites Spektrum der gegenständlichen Malerei. Elf Schüler von Jürgen Meisters freier Kunstakademie präsentieren in den Kapellener Atelier-Räumen ausgewählte Arbeiten aus den Wochenend- und Ferienseminaren der letzten Jahre.

Welche Rolle neben dem handwerklichen auch der schöpferische Aspekt in ihren Werken spielt, erklärt Jürgen Meister anhand einer Boots-Darstellung von Bettina Schmitz-Grimm: "Man glaubt schnell, das Bild auf den ersten Blick zu verstehen. Aber wer genauer hinsieht, entdeckt, dass darin eine ganze Geschichte steckt."

Diese Herausforderung der gegenständlichen Kunst hat auch Claudia Bode fasziniert. Ursprünglich in der abstrakten Malerei Zuhause, hat die Neusserin in Meisters Seminaren den Zugang zum Tierporträt gefunden. Zu Schulzeiten musste sie noch vernichtende Urteile einstecken: "Du kannst nicht malen", kriegte Claudia Bode damals von ihren Kunstlehrern zu hören. Jahre später, bei Renovierungsarbeiten, entdeckte sie jedoch ihre kreative Ader.

Zunächst ging es nur um die neuen vier Wände, auf denen Bode verschiedene Mischtechniken ausprobierte. "Als die Wände voll waren, habe ich auf Leinwänden und Spanplatten weitergemacht", erinnert sich die 37-Jährige. Vor sechs Jahren besuchte sie die ersten Seminare bei Jürgen Meister. Seit 2007 zeichnet sie realistische Tierporträts, von denen einige in der Ausstellung zu sehen sind.

Aus der entgegengesetzten künstlerischen Richtung, vom Fotorealismus, kommt Gisela Beste-Rückert. Sie hatte zunächst ein Design-Studium begonnen, aber nach einer beruflichen Umorientierung eine jahrelange künstlerische Pause eingelegt. Vor zehn Jahren griff die heute 66-Jährige wieder zu Stift und Pinsel.

Wie weit sie sich inzwischen vom Fotorealismus dieser frühen Phase gelöst hat, zeigen ihre Arbeiten "Doig" ( eine Reminiszenz an den schottischen Malerstar Peter Doig) und "Wartburg": Neblige Schleier scheinen über den Szenen zu liegen, Umrisse wirken verfremdet, Formen scheinen zu verschwimmen.

Für Gisela Beste-Rückert markieren diese Bilder Stationen eines laufenden künstlerischen Prozesses: "Ich möchte herausfinden, was geschieht, wenn ich die Strukturen meiner Motive weiter auflöse", erklärt sie.

Die Ausstellung ist bis zum 3.Februar in der Galerie Fame, Am Bierkeller 15, zu sehen. Besuchszeiten müssen vereinbart werden. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 02182-5731 96.

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