Grevenbroich: Stadtwerke-Gründung - „Die Bürger müssen eingebunden werden“

Die Initiative „Fairer Gaspreis“ kündigt Bürgerbegehren an. Kommunikationsproblem mit Prümm.

Grevenbroich. Die Gründung eigener Stadtwerke stand schon in früheren Jahren zur Diskussion. Damals setzten die politisch Verantwortlichen andere Schwerpunkte.

Doch von dem Gedanken, den Schritt zu wagen, hatte man sich nie ganz verabschiedet. Laut Bürgermeister Axel Prümm befinden sich die Verhandlungen zwischen der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) und der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr AG (NVV) mittlerweile auf der Zielgeraden, der Rat soll am 18. Juni über die Gründung entscheiden (die WZ berichtete).

Im Vorfeld der Gespräche war vereinbart worden, dass die Initiative "Fairer Gaspreis" regelmäßig über den Stand der Verhandlungen informiert werde. Das ist offensichtlich nicht passiert. Die Interessengemeinschaft ist entsprechend verärgert und droht mit einem Bürgerbegehren.

"Ein von Bürgermeister Axel Prümm Anfang Mai versprochener Gesprächstermin mit der Wirtschaftsförderung hat nicht stattgefunden", ärgert sich Winfried Süme, Sprecher der Interessengemeinschaft. Damit nicht genug: Eine Einladung des Stadtchefs per Fax vom Freitag vergangener Woche "zur Fortsetzung des Gedankenaustauschs" habe ihn ebenfalls nicht erreicht. "Ich bin auch nicht angerufen worden", so der Sprecher.

"Wir sind prinzipiell nicht gegen die Gründung von Stadtwerken. Aber es kann nicht angehen, dass wir über den Prozess erst gar nicht informiert und eingebunden werden", regt sich Süme auf. Zumal es eine Reihe von Fragen zu klären gebe. "Der Gewinnanteil der Stadt soll erhöht werden, heißt es.

Aber wie soll das funktionieren, wenn die Stadt nur Anteile von 40 Prozent behält?", nennt Süme eine von vielen Unklarheiten. "Warum macht man das so geheim? Wir befürchten, dass die Energiepreise mit einem 40-Prozent-Anteil nicht mehr in der Stadt gemacht werden."

Mit dem Bürgerbegehren - 3000 Unterschriften sind nötig - will die Initiative die Grevenbroicher abstimmen lassen. "Stadtwerke - Ja oder Nein?" könnte eine Fragestellung lauten. Den von Prümm genannten Termin will Süme nicht wahrnehmen, er sei aber gesprächsbereit.

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