Grevenbroich: Neubeginn nach Großfeuer

Ein Brand zerstörte im Januar die Teppichfirma Dross. Mit einem neuen Konzept hat sie den Wiederaufbau gewagt.

Grevenbroich. Der 7. Januar veränderte sein Leben. Eigentlich sollte es ein Glückstag werden, denn Markus Mirbach und seine Frau Anja waren schon bereit, ins Krankenhaus zu fahren. Die Geburt von Sohn Tom kündigte sich an. Da klingelte plötzlich das Telefon: Das Geschäft brennt. Die alteingesessene Grevenbroicher Tapeten- und Teppichfirma Dross stand lichterloh in Flammen.

Jetzt, ein halbes Jahr danach, sieht die Welt der Mirbachs wieder rosig aus: Baby Tom war so brav, mit seiner Geburt bis zur folgenden Nacht nach dem Feuer zu warten, und Dank der schnellen Hilfe von Wirtschaftsförderung und Bürgermeister Axel Prümm konnte Markus Mirbach sein Geschäft auf einem Gelände-Teil des ehemaligen Knauber-Markts neu aufbauen.

"Wir wollen ab Oktober an unserem neuen Standort Komplettlösungen für Zimmer anbieten", erklärt der Inhaber die neue Geschäftsstrategie. "Für Boden, Wände und Fenster bieten wir ein großes Sortiment und dazu passend die Tischwäsche, das Geschirr und weitere Dekoartikel. Alles aus einer Hand - das ist unser Ziel."

Anfang des Jahres hätte er sich eine berufliche Veränderung gar nicht vorstellen können. Da war das Geschäft noch an seinem alten Standort am Ende der Straße Am Hammerwerk. Doch in dem Unglück steckte auch eine neue Chance.

Statt der jetzt 130 verfügbaren Tapetenmuster werden es demnächst 300 sein. Das Angebot an Teppichböden wird verdoppelt. Neu hinzu kommen die Wohnaccessoires. "Wir wollen spezielle Themen-Tische gestalten und zeigen, wie alles harmonisch zu einander passt."

Für eine Verschnaufspause hat Mirbach kaum Zeit. "Meine Frau besucht mich mit dem Kind im Geschäft, um mich ab und zu mal zu sehen", bemerkt er augenzwinkernd. Er baut auf ihr Verständnis und ihre Mithilfe. Denn mittlerweile engagiert sich die gelernte Versicherungskauffrau auch im neuen Fachmarkt. Sie hat einen Teil der Büroarbeit übernommen.

"An die lange Arbeitszeit meines Mannes habe ich mich ja schon längst gewöhnt", erzählt Anja Mirbach. "Jetzt ist es halt noch ein bisschen mehr. Aber das pendelt sich ja auch wieder ein, wenn alles wieder richtig läuft."

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