Grevenbroich: Generationen unter einem Dach

Montanusstraße: Der Neubau ist so gut wie fertig, die ersten Mieter sind eingezogen.

Grevenbroich. Die ersten Mieter sind begeistert vom neuen Mehrgenerationenhaus an der Montanusstaße. Marianne Ridders ist eine von ihnen. "Wenn man älter wird, merkt man, dass man nicht mehr alles kann und freut sich über jede Erleichterung", sagt die 82-Jährige.

Weitere Mieter folgen, denn die Wohnungen sind beliebt. Kein Wunder, denn der Neubau des Bauvereins bietet barrierefreies Wohnen in zentraler Lage, mit Ladengeschäften, Arztpraxen, Apotheken und Behörden gleich nebenan.

Eine vorangegangene Portfolio-Analyse hatte bei einigen Objekten der Genossenschaft dringenden Renovierungsbedarf festgestellt, darunter auch bei dem 50iger Jahre-Bau mit acht Wohnungen an der Montanusstraße. Aber selbst nach einer Komplettsanierung wäre das Gebäude noch immer nicht barrierefrei - eine Mindestanforderung für den sozialen Wohnungsbau. Deshalb entschied sich der Grevenbroicher Bauverein für eine andere Lösung: Abreißen und neu bauen. Genau ein Jahr nach Beginn der Bauarbeiten ist der Neubau jetzt bezugsfertig. Von den 18 Wohnungen werden 15 öffentlich gefördert (Kaltmiete 4,85 Euro/Quadratmeter). In der Tiefgarage stehen 18 Stellplätze zur Verfügung.

Das gesamte Haus ist barrierefrei, das heißt von der Garage bis zum Balkon gibt es keine Stufen. Drei Wohnungen gehen noch über diesen Standard hinaus. Mit breiteren Türen, einem größeren Bad und niedrig montierten Schaltern sind sie auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern hin konzipiert. In den nächsten Wochen wird eine Solaranlage in Betrieb genommen.

Bei der Konzeption des Mehrgenerationenhauses hat sich der Planer Günter Quasten an der demografischen Entwicklung orientiert. Sechs Einzimmer-, sieben Zweizimmer-, vier Dreizimmer und eine Vierzimmer-Wohnung sollen eine Hausgemeinschaft von Singles, Verwitweten und Familien beherbergen, erläutert Quasten.

Die verschiedenen Generationen und Lebensentwürfe sollen einander ergänzen. Nach Quastens Vorstellung kann das etwa so aussehen, "dass ein Rentner bei den Kindern nebenan die Hausaufgabenbetreuung übernimmt oder dass Nachbarn für Senioren Besorgungen in der Apotheke erledigen."

Modell dafür ist das Bauverein-Projekt Niermannstraße, bei dem die Caritas mit sozialen Projekten den Grundstein für eine Gemeinschaft gelegt hat. Die monatlichen Mietertreffen seien inzwischen zum Selbstläufer geworden, freut sich Bauvereins-Vorstand Bernd Schotten. Auch an der Montanusstraße soll die Caritas mit einer sozialen Betreuung Starthilfe zum Mieter-Miteinander leisten.

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