Grevenbroich: Gebäude vom Bagger zermalmt

Die Obdachlosenunterkünfte an der Richard-Wagner-Straße wurden abgerissen. Dort entstehen jetzt 16 neue Wohneinheiten.

Grevenbroich. Nur ein zerschredderter Schutthaufen ist von den Obdachlosenunterkünften an der Richard-Wagner-Straße übrig geblieben. Bald sollen dort Wohnhäuser gebaut werden.

Ursprünglich war der Abriss schon früher geplant, ein Bagger-Brand (Schaden 80.000 Euro) Anfang Februar hatte die Arbeiten um eine Woche zurückgeworfen.

Die beiden Häuser mit jeweils 16 "Schlichtwohnungen", wie Obdachlosenunterkünfte offiziell genannt werden, wurden 1965 erbaut. Zeitweise voll belegt, nachdem das Land die Kommunen in den 1990er Jahren verpflichtet hatte, jeweils ein bestimmtes Kontingent von Wohnungslosen aufzunehmen.

In den vergangenen Jahren war die Belegung in beiden Häusern stark zurückgegangen, weil es immer weniger Obdachlose im Stadtgebiet gibt. Eine Sanierung der Wohnungen lohnte deshalb nicht mehr. "Gleichzeitig mehrten sich die Anfragen von Bau-Interessierten", erklärt Dirk Schwarz, Fachbereichsleiter des städtischen Gebäudemanagements.

Die letzten zwölf Bewohner waren vor Weihnachten in die städtische Unterkunft Am Rittergut 94 umgezogen, wie Schwarz erläutert: "Die neuen Wohnungen sind frisch renoviert, insofern hat sich die Wohnsituation für diese Personen durch den Umzug verbessert."

Von der Baumaßnahme verspricht sich die Stadt Grevenbroich für das Viertel eine Steigerung des Wohnwertes. Auf dem über 6000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Unterführung und den Bahngleisen werden Wohnhäuser gebaut.

Geplant ist eine aufgelockerte Bebauung mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Als erstes sollen an der Bahnlinie vier Doppelhaushälften entstehen, im hinteren Bereich folgen zwei Reihenhäuser. Zur Richard-Wagner-Straße hin kommen noch einmal sechs Doppelhaushälften hinzu.

Die Erschließung erfolgt im Zuge der Kanalsanierung auf der Richard-Wagner-Straße, deren dritter und letzter Abschnitt (Ecke Blumenstraße bis Bahnunterführung Noithausen) nach Karneval beginnt. Unklar ist noch, ob die Stadt als Eigentümerin die Baugrundstücke selbst anbieten wird oder ob ein Bauträger die Vermarktung übernimmt. Mit einer Entscheidung ist laut Stadtverwaltung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.

“ Am Aschermittwoch, 25. Februar, um 13.10 Uhr informiert die Stadt in der Orkener Turnhalle über den letzten Bauabschnitt der Kanalsanierung Richard-Wagner-Straße. Mit dabei sind Bürgermeister Axel Prümm sowie Vertreter von Stadtverwaltung, der WGV und des Bauunternehmens.

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