Grevenbroich: Ein Heimspiel für Horst

Die Stadt feiert Horst Schlämmer, der im Grefi seinen Film „Isch kandidiere“ vorstellte.

Grevenbroich. Gestern Berlin, heute Grevenbroich: Keine Frage - kaum ein anderer Politiker ist in diesen Tagen so beliebt wie er: Horst Schlämmer. Am Freitagabend verteilte der HSP-Kanzlerkandidat alias Comedy-Star Hape Kerkeling im Montanushof Küsschen und feierte im Grefi mit hunderten Fans die Premiere seines Films "Isch kandidiere". Ein Heimspiel für den stellvertretenden Chef des Grevenbroicher Tagblatts.

Der Menschenauflauf war erwartungsgemäß gigantisch. Viele Gäste hatten sich schon gegen 18Uhr im Montanushof eingefunden, um einen Blick auf den härtesten aller Journalisten und gleichzeitig begehrtesten aller Kanzlerkandidaten zu werfen.

19.30 Uhr Ortszeit: Die Verwandlung ist perfekt, Bürgermeister Axel Prümm führt Horst Schlämmer im typischen Altherren-Look ins Foyer, ohrenbetäubendes Mädchengekreische ertönt - fast wie bei einem Konzert von Tokio Hotel. "Horst hierher!", brüllt es ihm entgegen. Er arbeitet sich zur Rolltreppe durch - und scheint die Aufmerksamkeit in seiner Heimatstadt wirklich zu genießen, insbesondere natürlich die der Damen.

Mit seinem Draufgänger-Charme zeigt sich der Mann im Trenchcoat in Siegerpose, schreibt Autogramme und sonnt sich im Blitzlicht. Die begeisterten Reaktionen gehen ihm runter wie Öl: "I love you all - hey, wirklich", ruft er der Menge zu. Der Stadtchef gibt das Kompliment zurück: "Wir sind stolz auf dich."

Prümm überreicht dem Gast einen Doornkaat als "Horst-Schlämmer-Sonderedition", das Etikett hatte sich das Stadtoberhaupt extra vom Schnapshersteller genehmigen lassen. "Trinkt mit auf mein Wohl, ich trink auf Euch", sagt Horst, kippt den Schnaps und grunzt.

"Wir holen 18 Prozent - so viele Umdrehungen wie der Doornkaat hat." Und auch für die "zickige Diva Hape Kerkeling" (O-Ton Schlämmer) hatte Prümm eine weitere Überraschung parat: Er schenkte ihm ein signiertes "Bundeshauptstadt der Energie"- Schild, das Schlämmer weiterreichen will.

Er ist gerührt und verspricht: "Zu 18 Prozent wird Grevenbroich Bundeshauptstadt.

Die Wahlparty geht im Kinosaal weiter, wo der HSP-Wahlkämpfer den Film vor etwa 450Gästen freigibt. Küsschen und Blümchen gibt es vorab für Ursula Kwasny. "Wir hatten eine knallharte politische Auseinandersetzung. Und Du hass misch e bissjen missbraucht", spielt Schlämmer auf die unerlaubte Wahlwerbung von CDU-Bürgermeisterkandidatin Ursula Kwasny mit Schlämmer an. "Politisch sind wir Feinde, privat Freunde", schlägt der Mann im ockerfarbenen Outfit dann versöhnliche Töne an. "Du spielst ja schließlich die zweite Hauptrolle."

Und so hat Ursula Kwasny doch einige Szenen: Sie erklärt die Haushaltspolitik, talkt im TV und rührt auf dem Grevenbroicher Markt die Werbetrommel. Nicht alle sind nach dem Abspann voll des Lobes für die Komödie, doch in einem sind sich alle einig: Jede Geste, jeder Grunzer von Schlämmer ist ein Highlight.

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