Grevenbroich: Die Stimme der Jugendlichen

In Grevenbroich hat der Jugendrat seine Arbeit aufgenommen. Die sechs Schüler wollen zwischen Politik und Gleichaltrigen vermitteln.

Grevenbroich. Seine erste Aufgabe hat der neu gegründete Jugendrat der Stadt Grevenbroich gemeistert. Gerade erst im Amt, haben die sechs Schüler die einzige städtische Party für unter 16-Jährige mit auf die Beine gestellt. "Wir wollen mit der Veranstaltung zeigen, dass Jugendliche auch ohne Alkohol feiern können", sagt die zweite Sprecherin des Jugendrates, Sahra Lata (17).

"Dabei ist die Karnevalsfeier, die an Altweiber im Festzelt auf dem Wevelinghovener Markt steigt, nur der Anfang", sagt Niklas Polster (17), Sprecher des Jugendrates. Ende vergangenen Jahres sind die sechs Schüler aus den Kandidatenvorschlägen der Schulen, Jugendeinrichtungen und Jugendverbänden gewählt worden. "Unsere Aufgabe ist es, der Politik Anregungen zu geben und Themen in die Diskussion zu tragen, die für Jugendliche von Bedeutung sind. Es geht uns darum, Dinge aufzuzeigen, die in unseren Augen verbessert werden können", sagt der Gymnasiast.

Dass der 17-Jährige reden und seine Meinung vertreten kann, hat er auf der jüngsten Sitzung des Schulaussschusses gezeigt. Dort stellte Niklas Poster sich und seine Kollegen souverän und sympathisch vor. Und das ohne jede sichtbare Scheu, vor einem offiziellen Gremium frei zu sprechen.

Wichtigstes Anliegen des Jugendrates ist es, eine Anlaufstelle für Jugendliche in Grevenbroich zu schaffen. "Wir brauchen einen Ort, an dem sich 14- bis 20-Jährige treffen können", sagt Niklas Polster. Die bestehenden Einrichtungen, das Kultus am Markt und das GOT in der Südstadt, würden nur von bestimmten Jugendlichen besucht und eben nicht von allen angenommen.

Einer der Wünsche vieler Jugendlicher ist die alte Feuerwache, die in ein Jugendfreizeitzentrum umgebaut werden könnte. Hier wird der Jugendrat jedoch abwarten müssen, da die Stadtverwaltung zunächst prüfen will, ob das Gebäude für die Betreuung der unter dreijährigen Kinder genutzt werden kann.

"Wir sind nicht auf einen Ort festgelegt", sagt Sarah Lata. Sie kann sich auch den seit Jahren leerstehenden Dorfplatz im Montanushof als Treffpunkt vorstellen. "Es muss einfach ein Ort sein, der von möglichst vielen angenommen wird. Eine Anlaufstelle mit einer Lounge zum Quatschen." Auch einen Platz, an dem die Jugendlichen gemeinsam lernen können, wünscht sich der Jugendrat von der Stadt.

"Unser Hauptanliegen ist es aber natürlich, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sie für die Politik zu interessieren", sagt Niklas Polster. Schließlich dürften 16-Jährige bei der Kommunalwahl auch ihre Stimme abgeben. "Da ist es doch nur richtig, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben, sich über das zu informieren, was sich in Grevenbroich für Jugendliche tut."

Der Jugengenddrat will die Bürgermeisterkandidaten zu einer Diskussionrunde einzuladen. Dann könnten Jugendliche den Politikern Fragen zu allen Themenbreichen stellen.

Der Jugendrat will nun in die künftigen Sitzungen des Jugendhilfeausschusses einen Vertreter entsenden, um den engen Kontakt mit der Politik zu pflegen und Entscheidungen unmittelbar mitzubekommen.

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