Grevenbroich: „Der Schrei“ hängt jetzt im Alten Rathaus

Kinder der Jugendkunstschule Wevelinghoven zeigen ihre Werke.

Grevenbroich. Es sind vielleicht die farbenprächtigsten Bilder, die je in den Fluren des Alten Rathauses hingen. Ganz sicher ist, dass nie zuvor jüngere Künstler den Weg hinauf zu Bürgermeister Axel Prümm verschönerten.

30 Kinder und Jugendliche der Jugendkunstschule Wevelinghoven zeigen derzeit ihre Acryl- und Bleistiftwerke.

In drei Etagen gibt es unterschiedliche Menschendarstellungen, Unterwasserwelten und detailgetreue Nachahmungen berühmter Kunstwerke zu entdecken. Beim Betrachten des Bildes "Der Schrei" bedarf es eines zweiten Blicks, um festzustellen, ob es sich um das Original handelt oder nicht.

Die einfache Handschrift, die der Jungkünstler David unter das Bild gesetzt hat, verrät jedoch, dass es sich um eine Nachempfindung des bekannten Werks von Edvard Munch handelt. Mit zwölf Jahren beherrscht er einen perfekten Pinselstrich und überträgt dem Bild die nötigen Emotionen, um den Betrachter in den Bann zu ziehen.

"In unseren Kursen lernen die Kinder von Anfang an dazu", erklärt der Dozent Norbert Hompesch. "Sitzen die ersten Techniken, geht es an die Feinarbeit." Dann lernen die Schüler, wie Hell-Dunkel-Kontraste dargestellt und wie Farbperspektiven auf die Leinwand gebracht werden.

Sarah nimmt bereits ein Jahr an den Kursen teil. "Mir macht das Malen einfach sehr viel Spaß und ich wollte lernen, wie ich es verbessern kann", sagt die 14-Jährige.

An ihrem Bild, das einen weiß überschäumten Fels in der Brandung zeigt, arbeitete sie sechs Stunden. Die Akzentuierung von hellen und dunklen Farben in ihrem Werk zeigt, dass Sarah bereits einiges gelernt hat.

Die 16-jährige Sabrina hat mit acht Jahren Leinwanderfahrung bereits andere Interessen entwickelt: "Ich fand die Frau so sinnlich, dass ich sie unbedingt malen musste", erzählt die Schülerin mit Blick auf ihre Aktzeichnung, deren Vorlage sie in einem Kunstbuch entdeckte.

Dass die Werke den Besuchern des Rathauses gefallen, verdeutlicht ein Kommentar, der Norbert Hompesch während der Vorbereitung der Ausstellung erreichte: "Das können unmöglich Kinder gewesen sein." Noch bis zum 23. Juni können die 35 Gemälde besichtigt werden.

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