Grevenbroich: Der ganze Ort auf den Beinen

Maimarkt: Tausende Besucher flanierten in Wevelinghoven über Poststraße und Markt. Geschäftsleute präsentierten ihre Waren.

Grevenbroich. Statt Maimarkt hätte die Veranstaltung in diesem Jahr wohl besser Aprilmarkt heißen können - jedenfalls wenn es nach dem Wetter ginge. Von Sonnenschein bis Regen über Wolken und blauer Himmel bis hin zu Sommertemperaturen - alles war dabei. "Als ich heute um 5 Uhr die ersten Aussteller begrüßt habe, hatte ich noch die Befürchtung, dass aus dem Markt nichts wird", erzählt Veranstalter Werner Amian, Vorsitzender des Werberings Wevelinghoven.

Etwa zehn bis 15 kleine Trödler und Aussteller waren bereits abgesprungen, weil sie ihre Waren nicht unter freiem Himmel im Regen stehen haben wollten. Mittags war das aber schon kein Thema mehr und bei schönstem Sonnenschein flanierten tausende Besucher über die Straßen im Ortskern. Geschäfte präsentierten ihre Waren vor der Tür, an den Ständen konnte man sich informieren, über die Schulter schauen, schnuppern, probieren und einkaufen.

Der Turnverein Germania Wevelinghoven zeigte vor Ort, welche Sportarten er im Programm hat. Das Angebot für die Besucher selbst auf Trampolin oder Kick-Box-Matten zu steigen, wurde gerne angenommen. Einige der Nachwuchs-Sportler durften vor den Augen der Marktbesucher zeigen, was sich mit etwas Training erreichen lässt. Von Nervosität keine Spur, glaubt man der zwölfjährigen Linnea Körfer kurz vor ihrer Präsentation auf dem Trampolin. "Aufgeregt bin ich nicht, aber ich mache extra keinen Salto, weil ich den noch nicht so gut kann."

Die Feuerwehr Wevelinghoven war mit ihren neuesten Einsatzwagen vor Ort - allerdings am Rande des Marktes, damit sie im Notfall ausrücken konnte. Einheitsführer Jürgen Reinartz freute sich über das große Interesse an den Hightech-Ausrüstungen der Löschwagen. Nicht so glücklich war er allerdings darüber, dass das Infozelt der Feuerwehr nur spärlich besucht wurde. "Eigentlich wollten wir jede Stunde Brandschutzerziehung für Kinder anbieten, aber die Resonanz ist kaum da," sagt Reinartz enttäuscht. "Vielleicht auch, weil auf der Bühne zu wenig auf das Angebot hingewiesen wurde."

Nicht nur in diesem Punkt war die zentrale Bühne ein Knackpunkt. Einerseits war sie Präsentationsfläche für Tanzschulen, Musikgruppen oder auch für die Bekanntgabe der Gewinner des Maimarkt-Gewinnspiels, andererseits fühlten sich einige Menschen genau dadurch gestört. Während das Tanzen durchweg gut ankam, traf die Sangeskunst der Schüler nicht immer den Nerv der Besucher. "Für nächstes Jahr müssen wir uns überlegen, ob wir die jungen Musikgruppen dort auftreten lassen, wo sich auch mehr das jugendliche Publikum aufhält, weil sich einige ältere Menschen gestört fühlten", sagt Amian. Insgesamt zeigte sich der Veranstalter mit dem Verlauf des Marktes aber sehr zufrieden. Vor allem damit, dass sich schon einige Geschäfte auf dem umgestalteten Marktplatz des Ortes präsentierten. Hans Rippers, der dort als Betreiber des Rewe-Marktes im Juni sein Geschäft eröffnen wird, war in diesem Jahr noch als Besucher auf dem Maimarkt unterwegs, spielt aber schon mit dem Gedanken, im nächsten Jahr auch einen Stand aufzubauen. "Es ist erstaunlich, was ein kleiner Ort auf die Beine stellt."

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