Grevenbroich: CDU enttäuscht von Liberalen

Christdemokraten kritisierten Haltung der FDP.

Grevenbroich. "Möge etwas Erleuchtung aus diesen heiligen Mauern über uns kommen", meinte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Matthias Nobis augenzwinkernd beim Jahresempfang der CDU Grevenbroich im Kloster Langwaden. Die Christdemokraten haben seit einigen Jahren ihre traditionelle Neujahrsveranstaltung auf den Anfang der Fastenzeit verlegt.

Zahlreiche Mitglieder und Gäste nahmen daran teil. Im Superwahljahr 2009 war freilich die gesamte politische Prominenz der CDU, angefangen bei Staatsminister Hermann Gröhe (MdB), über Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat Dieter Patt bis zur CDU-Bürgermeisterkandidatin Ursula Kwasny erschienen. Nobis ging noch einmal auf die Querelen des vergangenen Jahres ein: "Wir waren mehr mit uns als mit dem politischen Gegner beschäftigt." Das sei nun endgültig vorbei, die Stimmung in Partei und Fraktion sei gut. Nobis forderte seine Mitstreiter auf, nach vorne zu schauen und hart daran zu arbeiten, dort wieder Vertrauen zu gewinnen, wo es leichtfertig vertan worden sei. Prior Pater Bruno fand die Rede ermutigend: "Krach muss auch mal sein, danach soll man aber aufeinander zugehen und sich versöhnen."

Ursula Kwasny gab sich kampflustig. Sie ereiferte sich über die anderen Parteien im Rat, die mit ihren Gegenstimmen dafür sorgten, dass der Haushalt 2009 bis jetzt nicht beschlossen wurde: "Das ist verantwortungsloses politisches Handeln." Vor allem mit den Ratsmitgliedern der FDP ging Kwasny hart ins Gericht, da sie ja eigentlich einer Zusammenarbeit mit der CDU zugesagt hätten, aber letztlich auch gegen den Haushalt stimmten. "Hier hätten wir die Liberalen dringend gebraucht", sagte sie merklich enttäuscht. Unterstützung erhielt Kwasny von Hans-Jürgen Petrauschke, der an den anwesenden Manfred Hermanns (FDP) den Appell richtete, mit der CDU in der nächsten Ratssitzung eine Mehrheit für den Haushalt zu bilden: "Die Bevölkerung wartet auf Gestaltung, nicht auf Streit", sagte er.

Auf ein ganz anderes Thema machte Hermann Gröhe aufmerksam. Er beklagte, dass die Europa-Wahl immer noch zu wenig Aufmerksamkeit errege. "Wir brauchen Europa. Die Idee der sozialen Marktwirtschaft kann nur von allen Europäern getragen werden", mahnte der Bundestagsabgeordnete. mar

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