Glasfaser-Baustellen verärgern Anwohner

Unter anderem gibt es in Hemmerden Beschwerden etwa über schlecht geflickte Straßen.

Glasfaser-Baustellen verärgern Anwohner
Foto: Berns

Grevenbroich. Die Jüchener kennen das Thema, auf Hemmerden, Kapellen, Hülchrath, Mühlrath, Münchrath, Neukirchen und Langwaden kommt es jetzt zu: Bautrupps, die von heute auf morgen vor der Tür stehen, die Straße aufreißen und nicht selten ein unschönes, löchriges „Schlachtfeld“ hinterlassen. In den sozialen Medien und bei der Gemeinde Jüchen häuften sich im April Beschwerden über Baustellen der Deutschen Glasfaser.

Thorsten Hüsgen kann den Ärger mittlerweile sehr gut nachvollziehen. Nicht nur, weil sich die Bautrupps derzeit „wie die Axt im Walde“ durch Hemmerden wühlen. Vor etwa zwei Wochen hat ein nachlässig abgestelltes und umgefallenes Baustellen-Absperrgitter einen 2000-Euro-Schaden an seinen Auto verursacht. Seither, sagt Hüsgen, schlage er sich wegen der Schadensregulierung mit dem zuständigen niederländischen Unternehmen herum: „Ich hab die Sache jetzt einem Anwalt übergeben.“

Die Deutsche Glasfaser ist ein Unternehmen aus den Niederlanden, das im Jahr 2012 von einer niederländischen Investmentgesellschaft gegründet wurde. Im Juli 2015 stieg die US-amerikanische Investorengruppe KKR ein und investierte 450 Millionen Euro in das Wachstum.

Die Städte Grevenbroich, Korschenbroich und die Gemeinde Jüchen haben das Unternehmen beauftragt, für 15,5 Millionen Euro 10 000 Hausanschlüsse zu verlegen. In Hemmerden, Kapellen und Hülchrath starten die Arbeiten, dann folgen die übrigen vier Grevenbroicher Ortsteile. In Hemmerden häufen sich die Beanstandungen über Facebook bereits — über Baustellen ohne vorheriger Parkverbotsschilder, nicht gut geflickte Straßen und Bürgersteige. „Bald brauchen wir alle neue Stoßdämpfer“, schreibt zum Beispiel eine genervte Hemmerdenerin.

Unternehmenssprecherin Nicole Holländer betont, die Deutsche Glasfaser informiere die Anwohner im Vorfeld postalisch über jede einzelne Baumaßnahme, gehe jeder Beschwerde nach und kümmere sich möglichst schnell um die Beseitigung von Ärgernissen. „Dafür müssen wir aber auch kontaktiert werden“, sagt sie.

Holländer rät, die Bauleiter vor Ort anzusprechen, sich im Servicebüro der Deutschen Glasfaser oder über die Hotline des Unternehmens zu melden. „95 Prozent der Baustellen, die morgens geöffnet wurden, sind abends wieder zu“, sagt die Sprecherin. Thorsten Hüsgen allerdings bezweifelt das.

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