Gewonnen, verloren

Dass die CDU auf Landesebene nicht der Wahlsieger sein würde, zeichnete sich seit langem ab, wenn auch dieses Desaster niemand vorhergesagt hatte. Und wohl niemand hätte für den Rhein-Kreis prognostiziert, was gegen 21 Uhr feststand: Zwei der drei Wahlkreise von SPD-Kandidaten geholt, das ist im schwarz- bis tiefschwarzen Kreis eine Sensation.

Einen Abstand von 14 Prozentpunkten hatten CDU- und SPD-Kandidaten in Neuss noch vor zwei Jahren, das hat Reiner Breuer nicht nur egalisiert, sondern knapp umgekehrt. Wenige 100 Stimmen gaben den Ausschlag. Unermüdlich hat Geerlings gekämpft, konnte wohl auf seinen größeren Bekanntheitsgrad wie seine wenn auch erst zweijährige Erfahrung im Landtag setzen und ebenso auf das große CDU-Wählerpotential in Neuss: Es reichte nicht, der Absturz ist beträchtlich. Breuer ist der Held des Abends, die SPD in der hier völlig ungewohnten Siegerolle.

Jubel auch im Wahlkreis 45, wo Rainer Thiel ebenfalls überraschend den CDU-Fahrensmann Wiljo Wimmer mit deutlichem Vorsprung aus dem Rennen schlägt. Lediglich Lutz Lienenkämper bleibt eine Bank für die CDU, wenn auch er Federn, sprich Stimmen, lassen musste. Minister wird er nicht, vielleicht ein Strippenzieher beim Kräftemessen um die neuen CDU-Kräfte im Land. Dort bleibt die CDU auf der Oppositionsbank. Im Kreis kann man sich schon mal auf die Kommunalwahl einstellen.

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