Gewaltverbrechen in Gnadental: Verdächtiger gesteht

Inhaber der Wohnung, in der die 64-Jährige getötet wurde, sitzt in U-Haft.

Neuss. Der Fall um die getötete Frau in Gnadental scheint gelöst: Der Inhaber der Wohnung, in der die Frau am Mittwochabend gefunden wurde, hat ein Geständnis abgelegt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Wie berichtet, hatte die Polizei die 64-Jährige, nachdem Angehörige sie als vermisst gemeldet hatten, in einer Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses am Berghäuschensweg erstochen aufgefunden. Die Frau war dort nicht gemeldet, hatte sich aber oft dort aufgehalten. Getötet wurde sie bereits Ende Januar.

Im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen hatte sich ein dringender Tatverdacht gegen den 57-jährigen Wohnungsinhaber, den die Polizei nicht angetroffen hatte, ergeben. Ein Richter am Neusser Amtsgericht erließ einen Haftbefehl wegen Totschlags. Am Samstag gegen 10.30 Uhr nahm die Polizei Michael M. dann in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung ohne Probleme fest. Nach den ersten Vernehmungen sei der Mann „umfassend geständig“, berichtete die Polizei.

Nach Angaben des Neussers gab es zu der Frau eine „äußerst konfliktgeladene“ Beziehung, die vermutlich am Tattag nach zunächst verbalen Auseinandersetzungen eskaliert sei.

Polizei und Staatsanwaltschaft betonten am Sonntag, dass auch jetzt noch keine weitergehenden Angaben zum genauen Motiv und Tatablauf möglich seien. Die Polizei hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen zurück, da es um Einzelheiten geht, die nur der Täter wissen kann.

Etliches ist noch nicht geklärt. Der Festgenommene hat beispielsweise in seiner Vernehmung beschrieben, wie er den Leichnam von einem Raum der Wohnung in einen anderen transportiert hat. Die Polizei ergänzt dazu, es werde „auch im Hinblick auf Angaben des Tatverdächtigen“ weitere Zeugenvernehmungen geben. So dauert die Arbeit der Mordkommission „Berghäuschen“ noch an.

Michael M. befindet sich in Untersuchungshaft. Red

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