Fußball: Kreispokalsieg für Kapellen

SCK gewinnt das Endspiel im Schlossstadion gegen den VdS Nievenheim mit 3:0.

Grevenbroich. Trotz Vatertag fanden sich mehr als 300 Besucher zum Kreispokalfinale im Schlossstadion ein. Sie wurden Zeuge eines lange Zeit umkämpften Spiels, in dem der Widerstand des Bezirksligameisters VdS Nievenheim gegen den favorisierten Niederrheinligisten SC Kapellen-Erft erst nach dem 1:0 durch Kevin Scholz in der 75. Minute gebrochen war.

Ab diesem Zeitpunkt dominierte der SCK die Begegnung dann nach Belieben und hätte bei besserer Chancenausnutzung in den letzten Minuten sogar noch einen Kantersieg landen können. Nievenheim riskierte lange Zeit fast gar nichts und zog sich bei Ballbesitz weit zurück. Die Kapellener agierten bei 70 Prozent Ballbesitz aber im Spiel nach vorne zu langsam und im Passspiel zu ungenau, um die Abwehr des Landesliga-Aufsteigers aus Dormagen ernsthaft in Gefahr bringen zu können.

Insbesondere die relativ hohe Fehlpassquote im Aufbauspiel machte es den Nievenheimern leicht, ihren Abwehrriegel in aller Ruhe aufzubauen. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit forcierte der SCK nach der Pause das Tempo und hätte in der 60. Minute nach einer Balleroberung und schnellem Umschalten über Lars Schuchardt zur Führung kommen müssen. Doch der Querpass auf den nachgerückten Sven Raddatz versprang, so dass der Top-Torjäger der Kapellener den Ball nicht richtig traf und VdS-Torhüter Kotirre die Abnahme aus 14 Metern mit einiger Mühe entschärfen konnte. Die Partie wäre in der Phase zwischen der 65. und 68. Minute dann beinahe gekippt.

Zweimal leisteten sich die Kapellener in der Vorwärtsbewegung Ballverluste und waren dann beim Nievenheimier Konter schlecht postiert. So in der 65. Minute, als der Ball diagonal auf den rechts nachgerückten Poullie gespielt wurde, dessen Abnahme Stefan Offermann aber mit einem tollen Reflex entschärfen konnte. Nur drei Minuten später war es Salvatore Franciamore, der gleich zweimal im Kapellener Keeper seinen Meister fand. Sein Knaller aus 20 Metern senkte sich über Offermann Richtung rechter Torwinkel, aber in der Rückwärtsbewegung konnte der Keeper das Leder noch aus dem Dreieck fischen.

Die folgende Hereingabe von der Torauslinie fand erneut Franciamore, der aber wieder am glänzend reagierenden Offermann scheiterte. SCK-Trainer Markus Anfang reagierte, um das Offensivspiel seiner Mannschaft zu beleben, beorderte Kevin Scholz in den Sturm und Robert Niestroj ins defensive Mittelfeld. Eine Umstellung, mit der Nievenheim nicht klar kam, denn auf einmal fehlte die Zuordnung im Defensivverbund, die der SCK bereits in der 75. Minute ausnutzen konnte: Balleroberung im Mittelfeld, Sven Raddatz setzt den rechts durchstartenden Lars Schuchardt ein und der folgende Querpass findet in Scholz einen dankbaren Abnehmer, der im zweiten Versuch das Leder zum 1:0 ins lange Eck versenkte.

Ein Treffer mit Signalwirkung, denn auf einmal lief die SCK-Angriffsmaschinerie gegen einen Gegner, der zwangsläufig aufmachen musste. Die sich bietenden Lücken wurden gnadenlos ausgenutzt: Bereits in der 80. Minute erzielte Sven Raddatz aus halblinker Position das 2:0, Simon Kozany besorgte wenig später den Endstand, als er einen Pfostenschuss von Eduard Ungefüge abstauben konnte.

Nach dem Schlusspfiff war dann aber schnell gar nicht mehr klar, wer hier als Sieger und wer als Verlierer vom Platz gegangen war, da die Nievenheimer nach Medaillen- und Pokalübergabe durch den Kreis-Vorsitzenden Hermann-Josef Koch schnell ihren Feiermodus von letzter Woche wieder gefunden hatten, und zusammen mit dem SCK den Bierstand im Schlossstadion überfallartig in Beschlag nahmen.

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