„Fridays for Future“ in Neuss „Fridays for Future“ thematisiert Waldbrände in Australien

Neuss. · Die Aktivisten von „Fridays for Future“ haben am Valentinstag in der Neusser Innenstadt demonstriert.

 „There’s no Planet B“ ist ein bekannter Slogan von „Fridays for Future“.

„There’s no Planet B“ ist ein bekannter Slogan von „Fridays for Future“.

Foto: Andreas Woitschützke

Unter dem Motto „Liebt ihr mich nicht? Ich brenn’ für euch“ fand am Freitag eine weitere Demonstration von „Fridays for Future“ in Neuss statt – diesmal nachmittags. Bunte Banner, viele Fahrräder und Musik aus einem Lautsprecher prägten ab 15.30 Uhr den Vorplatz der Marienkirche. Zwar wollten sich die Demonstranten vom kalten Wetter nicht unterkriegen lassen, allerdings kam die Teilnehmerzahl nicht an die der Demonstrationen im Sommer heran.

Im Vordergrund stand an diesem Nachmittag das Verhältnis von Mensch und Natur. „Wir haben versucht, die Demonstration an den Valentinstag anzupassen“, erklärt Patrizia Voeltz, eine der Mitorganisatoren der Demo. Für die Veranstaltung meldete sie 200 Teilnehmer an. Es könne aber auch sein, dass weniger kommen, betonte sie im Vorfeld. Im Winter sinke die Teilnehmerzahl nämlich, was auf die Wetterumstände zurückzuführen sei. Mit dem genannten Motto wollten sie auf die derzeitigen Waldbrände aufmerksam machen: „Sei es in Australien oder Südamerika, die Erde brennt“, so die 19-Jährige. Darin, dass das Verhältnis von Mensch und Natur zurzeit angespannt ist, waren sich die Klima-Aktivisten einig. Voeltz beschrieb den derzeitigen Umgang der Menschen mit der Umwelt als „rücksichtslos und unaufgeklärt“. Sie findet, den übermäßigen Fleischkonsum und Autofahren rein aus Bequemlichkeit könne man nicht einfach hinnehmen und rät: „Anstatt Blumen zu verschenken, die nach ein paar Tagen weggeworfen werden, wäre es auch schön, sich Zeit zu schenken und zum Beispiel einen schönen Abend gemeinsam zu verbringen.“ Auch Jannik Heinemann findet, dass der Valentinstag verschwenderisch ist. Der 14-Jährige beschreibt den Tag als „Extraverbrauchstag“. Auch Mitglieder von „Fridays for Future“ Düsseldorf kamen zu der Veranstaltung. So zum Beispiel Jonathan-Benedict Hütter. Er sieht den Valentinstag als „Erfindung der Floristik-Industrie“. Ihn ärgern besonders die Subventionen der Politik für fossile Energieträger. Den Umgang der Menschen mit der Natur beschreibt er als „Ausbeutung“.

Aktivisten jeder Altersgruppe
kamen nach Neuss

Julika Findteisen findet, dass der Mensch die Natur nicht mehr ausreichend achtet. „Schöne Orte werden nur noch als Attraktion wahrgenommen oder genutzt, um Geld zu machen“, so die 14-Jährige. Trotz des schlechten Wetters kamen Aktivisten jeder Altersgruppe nach Neuss. Auch Klaus Südkamp nahm an der Demonstration teil. „Jung und Alt für Klimaerhalt“ war auf seinem Schild zu lesen. Südkamp ist durch seine Enkelkinder zu „Fridays for Future“ gekommen. „Wir sind an einem Punkt, an dem die klimatischen Veränderungen nicht mehr rückführbar sind“, sagte der 73-Jährige. Sein Begleiter Marcus Hoffmann (57) stimmte ihm zu: „Der Mensch zerstört seine Lebensgrundlage.“ Er mache sich große Sorgen darüber, wie das Klima sich in den nächsten 20 bis 30 Jahren verändert. „Aufgrund der schmelzenden Permafrostböden und dem darin enthaltenen CO2 sind große Veränderungen zu erwarten“, erklärte er. Bevor die Aktivisten sich auf den Weg machten, fertigten die Organisatoren eine symbolische Blume aus Papier an. Danach konnte jeder mit einem Stift auf eines der Blätter schreiben, was er an der Erde und Natur liebt und was ihm besonders wichtig ist.

Für April plant die Organisation
eine politische Diskussion

Die nächste Aktion findet am 29. März, statt. An diesem Tag feiert „Fridays for Future Neuss“ Geburtstag. Für die weltweite Aktion am 24. April, plant die Neusser Organisation eine politische Diskussion, zu der sie auch Mitglieder der lokalen Parteien einladen wollen.

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