Förderverein für Obertorkapelle hat in diesem Jahr viel zu tun

Holzwürmer und Feuchtigkeit sind nur zwei der Herausforderungen.

Förderverein für Obertorkapelle hat in diesem Jahr viel zu tun
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Es ist der Holzwurm, der Klaus Haas und seinen Mitstreitern Kopfzerbrechen bereitet. Käferlarven haben das Altarpodest in der Obertorkapelle befallen. Auch Feuchtigkeitsschäden an der Wand zum Obertor betrachtet er mit Sorge. Herausforderungen wie diese sind es, denen der Förderverein Obertorkapelle seit 2006 gegenübersteht. Seit zwölf Jahren kümmert er sich um das winzige Gotteshaus, das sich an das Wahrzeichen schmiegt — und das vielen Neusser Schützen auch durch den Vorbeimarsch an den Ehrenabenden ein Begriff ist.

Auf die Frage, woraus die Arbeit des Vereins im Wesentlichen besteht, nennt der Vorsitzende und Arzt im Ruhestand das Bewusstsein in der Bevölkerung. Das ist ihm spürbar wichtig. Man wolle die historische Bedeutung wachhalten. Offenbar hat der Verein diesbezüglich schon einiges erreicht. Der Bekanntheitsgrad der Kapelle und des Vereins erscheinen Klaus Haas „recht hoch“. Auch ohne Werbeaktivitäten sei der Verein auf fast 200 Mitglieder angewachsen. Im Jubiläumsjahr 2013 — damals wurde in Anwesenheit des inzwischen verstorbenen Kölner Kardinals Joachim Meisner das 300-Jährige gefeiert —, waren es etwa 170 Männer und Frauen gewesen. Am 22. August 1713 war die Kapelle der „Schmerzhaften Muttergottes“ geweiht worden.

Weitere Aufgaben sind der Küsterdienst, das Aufstellen von Blumenschmuck, die regelmäßige Reinigung des Gebäudes sowie die Organisation von Besichtigungen. Besucher kommen dabei nicht nur aus Neuss oder den umliegenden Städten und Gemeinden, sondern beispielsweise auch aus dem Kreis Viersen. Die geistliche Zuständigkeit liegt bei der Münsterpfarre, namentlich bei Monsignore Guido Assmann.

Es sind vor allem Details, die naturgemäß leicht übersehen werden, die die „Overpootzkapell“ aus Sicht des Vereins so liebenswert machen. Die bebilderte Festschrift zum Jubiläum nennt unter anderem die Madonna als Windfahne (zugleich Symbol des Vereins), die Bodenfliesen und das barocke Weihwasserbecken.

Doch der Verein schaut auch über den Tellerrand. Für 2018 sind zwei „Kapellenfahrten“ geplant, unter anderem nach Holland. Im September gibt es eine Messe für die Lebenden und Verstorbenen des Vereins, am Altar wird dann Monsignore Robert Kleine stehen. Vielleicht ist man ja bis dahin auch dem unliebsamen Holzwurm zu Leibe gerückt.

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