Flughafen darf neue Stellplätze bauen

Das Oberverwaltungsgericht wies gestern die Klagen von Anwohnern und Städten ab.

Flughafen darf neue Stellplätze bauen
Foto: ati

Kaarst. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat gestern die Klagen von Anwohnern aus der Umgebung des Flughafens Düsseldorf sowie der Städte Kaarst, Meerbusch und Ratingen gegen die Errichtung von weiteren Vorfeldflächen auf dem westlichen Betriebsgelände des Flughafens abgewiesen. Dort sollen zukünftig bis zu 14 Flugzeuge geparkt werden.

Das Erweiterungsvorhaben sei mit Rücksicht auf im zentral-östlichen Bereich entfallende Stellplatzpositionen und zwecks effektiverer und sichererer Verkehrsgestaltung des Flughafens gerechtfertigt. Den Auswirkungen komme kein erhebliches Gewicht zu. Die Lärm-, Schadstoff-, Geruchs- und Lichtemissionen seien geringfügig. Auf eine von den Klägern geltend gemachte Zunahme an Flugbewegungen komme es nicht an, da die dem Erweiterungsvorhaben nicht zuzurechnen sei, weil auch mit den bestehenden Vorfeldflächen das künftige Verkehrsaufkommen bewältigt werden könnte. Ebenso wenig liege ein Verstoß gegen den Angerlandvergleich vor, weil dieser die Errichtung von Vorfeldflächen innerhalb des bestehenden Flughafengeländes nicht ausschließe.

Bei Werner Kindsmüller vom Verein Kaarster gegen Fluglärm trifft die Entscheidung auf Unverständnis. Er sagt: „Diese ,Salamitaktik’ ist die typische Vorgehensweise des Flughafens. Natürlich ist die Auswirkung der Erweiterung alleine genommen geringfügig. Aber wenn all diese kleinen Schritte in die gleiche Richtung gehen, haben sie einen kumulierenden Effekt.“

Jeder kleine Baustein, der hinzu komme, verschlimmere die Lage für die betroffenen Bürger. Damit werde zudem der Einwand der Fluglärmgegner, dass die Kapazitäten des Flughafens nicht ausreichen, ausgehebelt. Kindsmüller: „Für uns ist klar, dass wir diese Auseinandersetzung politisch austragen müssen.“ Das Verkehrsministerium habe den Auftrag, die Bürger zu schützen. „Darum werden wir die Bevölkerung mobilisieren, gegen den Fluglärm aktiv zu werden und unsere Kampagne zu unterstützen.“

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